Der Bericht ist 94 Seiten stark und umfasst die Darstellung ausgewählter Vogelarten aus dem ganzen Jahr 2022. Knapp 26.000 Meldungen vor allem aus dem Ehrenamt sind via www.ornitho.de eingegangen – wieder eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr.
Folgende vogelkundliche Ereignisse haben begeistert und begeistern noch: Erneut im Enger Bruch gab es eine Sensation bei den Brutvögeln: Erstmalig im Kreis Herford brütete die Knäkente im Highlight-NSG. Weniger als 100 Paare werden für ganz NRW geschätzt.
Überraschend und auch ein wenig zum Schmunzeln anregend der zweite neue Brutvogel für den Kreis: Die Silbermöwe! Und das erste Paar dieser vormaligen Küstenart hat das Dach der Kreisverwaltung ausgesucht! Zwei Küken wurden flügge und konnten auch farbmarkiert werden.
Die Realisierung des umfangreichen Vogelberichtes hat viel Freude gemacht -natürlich auch viel Arbeit. Glücklicherweise hat uns eine Förderung der Kreis Herford erneut geholfen, den Bericht zu realisieren. Vielen Dank! Und schon das dritte Mal hat die meiste Arbeit Carmen Röhr (jetzt Masterstudentin in Hildesheim) geschultert. Vielen Dank an sie für ihren unermüdlichen Einsatz (immer arbeitsbereit, wo es WLAN gibt!).
Vor der Mahd steht die Wildtierrettung im Vordergrund!
In den vergangenen Tagen hat die Biologische Station mit der diesjährige Heugewinnung gestartet.
Zuerst wurden Flächen westlich von Bünde gemäht und mittlerweile sind wir auch im Naturschutzgebiet Elseaue angefangen. Vor der Mahd steht die Wildtierrettung im Vordergrund. Mit Drohnen und Wärmebildkameras können so Rehkitze, Hasen und Bodenbrüter fachgerecht geschützt werden. Ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz.
Ein Rehkitz wurde mit der Wärmebildkamera einer Drohne ausfindig gemacht…… und dann fachgerecht aus der Gefahrenzone gebracht.
Unser Team ist wieder im „Kreis Herford“ gelistet, natürlich hoch motiviert am Start und freut sich auf Dich/Sie als Teammitglied
Im Zeitraum vom 16. Mai bis zum 05. Juni 2023 treten wir gemeinsam für Klimaschutz, Radförderung und eine saubere Luft in unserem Kreis in die Pedale! Die Biologische Station Ravensberg hat beim diesjährigen Stadtradeln ein motiviertes Team am Start und sucht noch Mitradler. Wer also Lust am Radfahren hat registriert sich einfach auf www.stadtradeln.de/kreis-herford (als Kommune bitte Kreis Herford auswählen) und tritt unserem Team „Biologische Station Ravensberg“ bei.
Aber was ist Stadtradeln eigentlich? Und wie funktioniert das Ganze?
Hier einige Hinweise:
STADTRADELN ist eine internationale Kampagne des Klima-Bündnis. Ziel ist es, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ein Zeichen für die Radförderung in der Kommune zu setzen – und Spaß beim Radfahren zu haben! Im Rahmen dieses Wettbewerbs treten Teams aus Kommunalpolitikerinnen, Schulklassen, Vereinen, Unternehmen und Bürgerinnen für Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität in die Pedale.
Im Zeitraum vom 16. Mai bis zum 05. Juni 2023 sollen an 21 aufeinanderfolgenden Tagen möglichst viele Kilometer beruflich und privat mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Während des Aktionszeitraums tragen Radelnde die gefahrenen Kilometer online ein oder tracken sie direkt mit der STADTRADELN-App. Auch eine manuelle Erfassung über einen Erfassungsbogen ist möglich. Die Ergebnisse des Kreises, der Kommunen und Teams werden auf der STADTRADELN-Internetseite veröffentlicht, sodass sowohl bundesweite Vergleiche zwischen den Kreisen/Kommunen als auch Teamvergleiche innerhalb des Kreises/der Kommunen möglich sind und für zusätzliche Motivation sorgen.
Die Landfrauen Kirchlengern sammelten zusammen mit der Biologischen Station Ravensberg zwischen Löhne und Bad Oeynhausen angeschwemmten Müll aus der Werre.
Am Samstag trafen sich am ehemaligen Löhner Wehr an der Schützenstraße sechs Frauen von den Landfrauen Kirchlengern mit einem Team von unserer Biostation um einen fünf Kilometer langen Streckenabschnitt der Werre von Müll zu befreien. Zwischen Brückenhaus Löhne und dem Sielwehr Bad Oeynhausen waren sie mit Booten unterwegs – die Firma „Rio Negro Kanu- und Outdoorevents“ aus Bad Salzuflen hatte die Kanus und Ausrüstung für die besondere Aktion zur Verfügung gestellt.
Nach ca. 5 Stunden waren alle wohlbehalten am Ziel angekommen und staunten über den eingesammelten Müllberg: große, gefüllte Plastiksäcke mit unzähligen Kleinteilen, Kunststoffteile, ein Kindereinkaufswagen, ein Stuhl, Plastikflaschen, Kanister und sogar ein Kühlschrank wurden aus dem Fluß gefischt – die Aktion war also ein voller Erfolg!!!
Für eine fachgerechte Entsorgung der Fundstücke wurde ebenfalls gesorgt: „Der Müll wird über die Stadtwerke Bad Oeynhausen abgeholt und entsorgt“, so Helga Ewers-Balzer.
Bei dieser tollen Aktion mit dabei waren von den Landfrauen Karola Vogt, Nina Schröder, Manuela Dankert, Ina Gaede, Ulrike Lieneweg, Stephanie Krömker und Helga Ewers-Balzer, die auch Mitarbeiterin bei der Biostation ist. Von unserer Station halfen Dennis Böse, Mathis Budde, Lena Hollinderbäumer, Niklas Rott und Swantje Jörrens mit. Unterstützt wurde die Gruppe von Rio-Negro-Guide Ona.
Zwei Tage war es um und im Herrenhaus so voller Menschen, wie wir es noch nicht erlebt haben. Tausende, möglicherweise sogar deutlich mehr als zehntausend Interessierte wurden durch das diesjährige Geschichtsfest nach Stift Quernheim gelockt. Der Kreisheimatverein, in dem die Station schon seit über 20 Jahren Mitglied ist, veranstaltet dieses große Heimatfest alle zwei Jahre; immer in einer anderen Stadt des Kreises. Nun war Kirchlengern an der Reihe – mit dem Ortsteil Stift Quernheim – dem „schönsten Dorf unserer Kommune“, so sagte es selbst der Bürgermeister Rüdiger Meier bei der offiziellen Eröffnung.
Mitten drin beim großen Fest, in Vorbereitung und Durchführung war unsere Biostation – als jahrzehntelanger „Bewohner“ des Herrenhauses, dem alten Sitz der Äbtissinnen.
Es hat bei all der Arbeit sehr viel Spaß und Freude gemacht, so viele Menschen zu erleben, die sich für die Geschichte des alten Damenstiftes interessieren. Das Herrenhaus wurde für zwei Tage zum „Damenhaus“. In den Sofageschichten wurden z.B. viele interessante Beiträge zur Geschichte der Frauen geboten, immer mit Bezug zur Vergangenheit des Stiftes und darüber hinaus.
Um das Haus standen viele Stände, mit historisch-kulinarischen Angeboten, praktischen Informationen z.B. zu Essgewohnheiten, der Mode aus alter Zeit und mehr.
Im Haus haben wir mithilfe unseres neuen Präsentationsbildschirmes „Folien“ über den Laubfrosch in den Rötekuhlen in Spenge vorgeführt. Als ein Teil des schon fast kultigen Duos „Notti & Strehli“ stellte unser Stationsornithologe Klaus Nottmeyer mit dem Herforder Buchhändler und Vorleser Dirk Strehl den diesjährigen Vogel des Jahres, das Braunkehlchen, am Samstagabend in der Dorfkirche vor. Im bunten Treiben um unseren Hauptsitz trafen wir viele treue Wegbegleiter und lernten neue kennen. Ein rundum erfolgreiches, sehr schönes Fest. Unsere Station zeigte dabei ganz aktiv, dass sie ebenso ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft ist wie der gesamten Kreisbevölkerung. Die Geschichte des Menschen ist auf das engste verbunden mit der Geschichte der Landschaft – mit den Pflanzen und Tieren, mit denen wir uns den Lebensraum teilen.
Am 29.und 30.4.2023 startet das Kreisgeschichtsfest in Stift Quernheim und die Biologische Station Ravensberg und das Herrenhaus sind mitten drin. Neben einer Präsentation der Biostation zum Thema „Röthekuhlen – Neuer Lebensraum für Laubfrosch und Co.“ wird es im Herrenhaus, das an diesem Wochenende zum „Damenhaus“ wird, viele unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen geben:
Mitmachausstellung: »Nur eine Mode«
Tischinszenierungen: Die Tafelfreuden der Stiftsdamen um 1800 im Vergleich zu einem typischen Bauerntisch
Erzählte Stiftsgeschichte: Auf die Couch!
Wie kleideten sich die Stiftsdamen? Schranktür öffne dich: Was nannten die Stiftsdamen ihr Eigen?
Auf ein Likörchen auf dem alten Sofa im Herrenhaus: Impulsvorträge zu Frauenbiographien
Historische Schau durch die Geschichte der Mode
Interessantes, Schauerliches, Wissenswertes im Gewölbekeller
Seien Sie gespannt und kommen Sie vorbei, wenn ganz Stift Quernheim im Zeichen der Geschichte steht und gleichzeitig seinen 875. Geburtstag feiert. Auch in der Stiftskirche und auf dem Festplatz wird Ihnen einiges geboten.
Die Fachtagung bietet die Möglichkeit, sich über die aktuelle Verbreitung des Bibers in NRW, Herausforderungen und Chancen im Umgang sowie über den Stand des Bibermanagementplan NRW zu informieren und auszutauschen.
Eingeladen sind Mitarbeiter:innen aus behördlichen Einrichtungen, Biologischen Stationen, Planungsbüros, der Umweltbildung sowie weitere Interessierte.
Eine Exkursion zu Biberstandorten an der Else rundet die Veranstaltung ab.
Treffpunkt und weitere Informationen zu der Fachtagung finden Sie in der PDF(Handy) / PDF(PC).
Leitung:
Eva Pier (NUA), Dr. Lutz Dalbeck (Biologische Station Düren) & Klaus Nottmeyer (Biologische Station Ravensberg)
Am30.03.2023 findet von 9:15 bis ca. 17:00 Uhr in Kirchlengern eine Fachtagung mit Exkursion statt.
Die Fachtagung von der Natur- und Umweltschutz- Akademie NRW in Kooperation mit der Biologischen Station Düren und der Biologischen Station Ravensberg findet am Donnerstag den 30.03.2023 bei dem Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Südlengern statt. Sie bietet die Möglichkeit, sich über die aktuelle Verbreitung des Bibers in NRW, Herausforderungen und Chancen im Umgang sowie über den Stand des Bibermanagementplan NRW zu informieren und auszutauschen. Eingeladen sind Mitarbeiter:innen aus behördlichen Einrichtungen, Biologischen Stationen, Planungsbüros, der Umweltbildung sowie weitere Interessierte.
Eine Exkursion zu Biberstandorten an der Else rundet die Veranstaltung ab.
Auf einem Acker angrenzend zum Naturschutzgebiet Blutwiese hat die Bundesstraßenverwaltung 2016 eine etwa 6 ha große Ausgleichfläche gekauft. Auf ihr werden seitdem Maßnahmen durchgeführt, um die negativen Folgen des Eingriffes durch die Nordumgehung der A30 abzumildern: Der Ackerboden wurde abgeschoben, mehrere Gewässer angelegt und eine dichte Hecke gepflanzt.
Ausgleichsfläche am NSG Blutwiese
Kurz darauf stellten sich schnell besondere Vogelarten ein, die auf der großen, offenen Fläche rasten, Nahrung suchen, baden und auch brüten. Naturinteressierte Beobachter haben seltene Zugvogelarten entdeckt, wie z.B. Schwarzstorch, Wespenbussard, Kampfläufer, Zwergschnepfe oder Temminckstrandläufer. Auch einige Brutvogelarten, wie Weißstorch, Graugans, Reiherente, Zwergtaucher, Kiebitz oder Flußregenpfeifer nutzen die kurz gehaltenen Flächen mit Zugang zum Wasser. Zu den Wintergästen zählt die besonders geschützte Blässgans, die sich zu den heimischen Graugänsen gesellt und nur mit geschultem Blick zu unterscheiden ist. In der Hecke haben sich ebenfalls einige besondere Arten angesiedelt. Neben dem leider sehr selten gewordenen Gelbspötter, der mit mehreren Paaren anwesend ist, wurde ab 2019 in zwei Jahren ein Orpheusspötter entdeckt. Diese mediterrane Art breitet sich immer weiter Richtung Norden aus; es gibt in ganz NRW jedes Jahr nur eine handvoll Meldungen dieses fleißigen Sängers und zaghaften Neubürgers.
Neuer Beobachtungsstandort
Die neue Vogel-Beobachtungshütte gibt den Blick frei auf die sechs Hektar große Ausgleichsfläche, die an das Naturschutzgebiet Blutwiese grenzt, ohne von dort von den Vögeln bemerkt zu werden.
Dieser kleine, feine Hotspot der Vogelbeobachtung hat seit Februar eine neue Attraktion: Mit Unterstützung durch das EU- Programm ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) konnte der Kreis Herford die Arbeiten für einen Beobachtungsstandort in Auftrag geben. Die Planungen inklusive Antragstellung und Baubegleitung organsierte der Kreis Herford mit Unterstützung der Biologischen Station Ravensberg, die das Gebiet seit nunmehr 30 Jahren fachlich betreut. Die Gesamtkosten betragen etwa 20.000,- €. Unter der Regie des Herforder Architekten Frank Büsing haben die Firmen Wilmsmeier Erd- und Tiefbau GmbH und Berkemeier Bautischlerei und Zimmerei (beide aus Bad Salzuflen) in beeindruckender Schnelligkeit einen sehr komfortablen Beobachtungstand errichtet. Vom Blutwiesenweg kann man die Hütte ebenerdig betreten, auch Rollstuhlfahrer können an die Wand mit eingebauten Ausgucklöchern heranfahren und beobachten. Heute wurde diese Hütte eingeweiht.
Die offizielle Einweihung der Vogel-Beobachtungshütte mit der Öffnung für Besucher fand heute bei schönstem Wetter statt. Mit dabei waren Joschua Boenke (Biologische Station, von links), Dirk Berkemeier (Bautischlerei), Luca Bergmann (Biologische Station), Daniel Wilmsmeier (Erd- und Tiefbau), Marion Schröder (SPD-Ratsfrau, Anwohnerin), Architekt Frank Büsing, Klaus Nottmeyer (Leiter Biologische Station), Anna Brennemann (Gebietsbetreuerin Biologische Station), Christian Antl (Vorsitzender Kreis-Umweltauschuss), Bernd Gurschinski (Leiter Kreis-Umweltamt), Karin Bohrer (Untere Naturschutzbehörde), Heike Nolte (Stadt Löhne), Kay Wittefeld (Autobahn GmbH) und Jagdpächter Klaus Fette.
QR Code
Viele Vogelbeobachter:innen nutzen für die Dokumentation ihrer Beobachtungen die App NaturaList der Internetplattform Ornitho.de. Seit Anlage der Fläche wurden in sechs Jahren über 2.200 Beobachtungen eingetragen! Für Besucher, die diese App nicht auf ihrem Smartphone nutzen, gibt es ab dem Frühsommer eine Informationstafel mit QR-Code, um zu diesen Beobachtungen zu gelangen. Schnell eingescannt zeigt der Link an, welche Vogelarten in den letzten 15 Tagen um die Hütte herum gemeldet wurden.
Das Gebiet
Die Blutwiese selbst ist ein kleines Naturschutzgebiet mit einigen Feuchtwiesen, kleinen Waldstücken und größeren Schilfflächen. Im gesamten Gebiet stehen über 100 Kopfbäume, die in regelmäßigen Abständen von der Biologischen Station gepflegt werden. Durch den Bau der Autobahn sind etwa ¼ der ursprünglichen Fläche verloren gegangen. Es ist geplant, das NSG unter Einbeziehung dieser und anderer Ausgleichsflächen zu erweitern.
Grünland mit Kopfweiden im Naturschutzgebiet Blutweise
Die Naturschutz-Aktion am vergangenen Samstag im“Im Kracht“ an einem Nebengewässer des Dornmühlenbaches war ein voller Erfolg. Um die 30 Helfer sind trotz des Regenwetters gekommen, um 38 Kopfweiden zu pflegen. Neben den Leuten vom BUND und den Mitarbeitern der Biologischen Station mit ihren aktuellen Helfern im Bundesfreiwilligendienst und dem Freiwilligen ökologischen Jahr waren auch wieder einige Ehemalige der Station sowie zahlreiche junge Helfer der Waldjugend Hiddenhausen engagiert am Werk.
Am Ende der Aktion waren alle Kopfbäume fachgerecht geschneitelt und das Schnittmaterial zum späteren Abtransport aufgestapelt. Die Biostation bedankt sich noch einmal ganz herzlich bei allen fleißigen Naturschützern für ihren tatkräftigen Einsatz!
Statt Gehölze am Doberg werden Kopfweiden in Rödinghausen-Schwennigdorf geschnitten.
Bei der letzte Gemeinschaftsaktion mit dem BUND in diesem Winter sollen 38 junge und alte Kopfweiden im geschützten Landschaftsbestandteil „Böckeler Mühlenbachsieksystem“ geschneitelt werden.
Treffen ist um 9:30 Uhr an der Straße Im Kracht 26 (Hof Möhle): Anfahrts-Skizze
Wir freuen wir uns auf tatkräftige Unterstützung!
Nach der Arbeit wartet eine kleine Stärkung auf die fleißigen Naturschützer.
Das Ende des Jahres 2022 bedeutet auch das Ende des ersten bundesweiten „Bioblitz“. Während 2021 lediglich einige Städte bzw. Kreise um die längste Artenliste wetteiferten, waren im Jahr 2022 im ganzen Bundesgebiet über 400 Gebietskörperschaften am Wettbewerb beteiligt. Und es ging hoch her: Die vordersten Plätze des Podiums waren heiß umkämpft und es wurden phänomenale Artenlisten zusammengetragen!
Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster hatte zum bundesweiten Bioblitz aufgerufen und alle – sowohl Personen ohne als auch mit Vorwissen – konnten mitmachen. Das Ziel war es, in einem bestimmten Kreis oder einer kreisfreien Stadt im Laufe des Jahres so viele Tier- und Pflanzenarten wie möglich nachzuweisen.
Alle Informationen konnten einfach per Smartphone-Kamera und App eingesammelt und gespeichert werden. Praktischerweise hilft die kostenfreie App ObsIdentify direkt bei der Bestimmung (www.observation.org). Die künstliche Intelligenz der App erkennt unzählige heimische Arten anhand der Fotos – Pilze, Pflanzen, Schmetterlinge, Wanzen, Libellen und viele andere mehr. Die gemeldeten Daten werden durch Fachleute überprüft, sodass ein wertvoller Datensatz entsteht, der wissenschaftlichen Ansprüchen genügt und dem Naturschutz zur Verfügung gestellt wird.
Im gesamten Jahr 2022 sind beeindruckende Zahlen zusammengekommen. Insgesamt haben mehr als 20.000 Melder:innen in ganz Deutschland mehr als zwei Millionen Beobachtungen gemeldet! Der Kreis Herford war phasenweise sogar bundesweit auf Platz 1 der Rangliste und steht am Ende des Wettbewerbs sogar auf dem Treppchen! Die letzten Wochen des Wettbewerbs waren von einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Aachen geprägt. Letztendlich konnten insgesamt im Kreis Herford sagenhafte 3.575 Arten nachgewiesen werden!
Ein großer Dank geht an alle 281 engagierten Naturbegeisterten, die im Kreis Herford über 30.000 Meldungen veröffentlicht haben und zu dieser beeindruckenden Artenliste beigetragen haben.
Unter den vielen gemeldeten Arten verstecken sich einige Besonderheiten, die im Rahmen des Bioblitzes im Kreis Herford entdeckt wurden. Dazu zählt die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana), die im letzten Jahr auch in einigen Medien für Aufmerksamkeit sorgte. Die Auswirkungen des Klimawandels sorgen bei einigen Arten für Arealverschiebungen. So konnte sich die ursprünglich vor allem im Mittelmeerraum beheimatete Spinne durch die globale Erwärmung auch in Deutschland ausbreiten. Die Meldungen auf observation.org zeigen diese Entwicklung recht deutlich (siehe Karten 2016-2022). Der erste Nachweis für diese Art im Kreis Herford gelang am 16. März und gehört damit zu den nördlichsten Nachweisen der Spinne im Jahr 2022.
Eine weitere Sensation war der Nachweis des Krähenfuß-Wegerichs (Plantago coronopus). Eine unscheinbare, kleine Pflanze, deren Schwerpunkt der Verbreitung hauptsächlich in Küstennähe liegt. Dort ist sie häufig auf Salzwiesen oder an ähnlich salzigen Standorten zu finden. Deutlich seltener ist die Art im Binnenland zu entdecken. Erst 2019 gelang der erste Nachweis für den Kreis Herford. Im Rahmen des BioBlitzes konnte die Art nun erneut entdeckt werden!
Kurz vor Ende des Wettbewerbs gelang noch ein brillanter Erstnachweis für den Kreis Herford: der Blaue Rindenpilz (Terana caerulea). Er ist durch seine violett- bis fast dunkelblaue Farbgebung zwar auffällig, gilt in Deutschland aber als äußerst selten. Da er zu den Saprobionten, also zu den Holzzersetzern, zählt, benötigt er große Ansammlungen von Totholz, die in den modernen Wirtschaftswäldern leider oftmals selten geworden sind. Insgesamt gab es von dieser Art nur fünf Nachweise im letzten Jahr in ganz Nordrhein-Westfalen und einen davon im Kreis Herford!
Und: Nach dem Bioblitz ist vor dem Bioblitz – Anfang des Jahres 2023 haben sich in kurzer Zeit bereits wieder viele Melder:innen auf den Weg gemacht und die App wird weiter rege eingesetzt.
Das Asbeke-Kinzbachtal ist ein typisches, stark verzweigtes Ravensberger Siektal mit seinen relativ naturnahen Fließgewässern und den Grünlandgesellschaften im Talgrund. Es bietet auch Spuren vergangener Jahrhunderte. Die alte Badeanstalt am Kinzbach, die Wassermühle am Heier Mühlenbach, der Pierkamp aus dem 30-jährigen Krieg – oder wissen Sie was ein „Freistuhl“ war? Der Jöllenbecker Weg stellte früher die Verbindung vom Münsterland in den Norden dar. Ein Landschaftsteil, vor den Toren der Stadt Herford gelegen, und doch wenigen Bürgern bekannt.
Das Hücker Moor, entstanden aus einer alten Torfabgrabung, ist das größte Stillgewässer des Kreises Herford. Es stellt somit einen einzigartigen Biotoptyp dar und hat zudem eine wichtige Erholungsfunktion. Neben Wissenswertem über das Hücker Moor erfahren Sie auf diesem Spaziergang viel über Hecken- und Fließgewässerbiotope, sowie geschichtliches über einen Sattelmeierhof und einen Gedenkstein, die auf dem Weg liegen. Dieser Spaziergang ist körperlich nicht besonders anspruchsvoll.
In diesem Jahr besteht das Stift Quernheim 875 Jahre. Schon der Name „Stift Quernheim“ lässt die lange Geschichte dieses Ortsteils von Kirchlengern erahnen. Klosterhofstraße, Stiftsfeld oder Klosterbauerschaft, diese heute noch geläufigen Namen sind Erben der langen Geschichte des Klosters und späteren Damenstifts in „Stift Quernheim“, von denen die Stiftskirche und das Herrenhaus noch erhalten sind. 1147 stellte die Familie von Quernheim Land und Meierhöfe zur Gründung eines Klosters zur Verfügung. Ab der Mitte des 14. lebten im Stift Quernheim Damen des niederen westfälischen Adels bis zu seiner Auflösung durch Jerome, König von Westfalen, im Jahr 1810. Große Acker- und Grünlandschläge sowie verstreut liegende Höfe zeugen von den alten Meierhöfen.
Das Quernheimer Hügelland mit seinen Fließgewässern, stellvertretend seien der Kämper-, der Räuden- und der Rehmerloh-Mennighüffer-Mühlenbach genannt, und seiner abwechslungsreichen Morphologie, verbunden mit der Jahrhunderte alten Bewirtschaftung durch den Menschen haben ein vielfältiges Mosaik an Lebensräumen entstehen lassen. Auf historischen Wegen im weitgehend unbekannten nördlichen Teil des Kreises Herford zu wandern, wird also auf jeden Fall interessant, denn es gibt nicht nur viel zu sehen, sondern auch viel darüber zu erzählen.
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des 12. Geschichtsfestes des Kreises Herford statt, das anlässlich des besonderen Jubiläums rund um die Stiftskirche, das Herrenhaus, das Gemeindehaus bis zur Postwiese mit einem großen Festzelt und Bühnenprogramm stattfindet.
Gemeinschaftsaktion der Biologischen Station Ravensberg mit dem BUND Herford unterstützt vom SPD-Gemeindeverband Hiddenhausen, der Waldjugend und der Gemeinde Hiddenhausen
Am vergangenen Wochenende war an der Unteren Wiesenstr. in Hiddenhausen einiges los. Pünktlich um 9.30 Uhr kamen, trotz angekündigtem Dauerregen, zahlreiche Helfer, um die Biologische Station Ravensberg bei einer Gehölzschnittaktion zu unterstützen.
Diese Termine finden in enger Zusammenarbeit mit dem BUND und der Waldjugend regelmäßig statt, an diesem Samstag wurden sie aber zusätzlich noch vom SPD-Gemeindeverband Hiddenhausen und der Gemeinde Hiddenhausen unterstützt. Insgesamt waren um die 40 Helfer anwesend, die mit Astkneifern und Handsägen angerückt sind.
Ziel war es, eine Hecke und angrenzende Gehölze zurückzuschneiden. Als Offenland-Gebiet ist das Füllenbruch ein wichtiger Lebensraum für Kiebitze und Rohrweihen. Zur Besucherlenkung und als Betretungsschutz haben die Gemeinde Hiddenhausen, der Kreis Herford, die SPD Hiddenhausen und die Biologische Station Ravensberg vor über 15 Jahren diese Hecke aus Weißdorn und Weiden entlang der Stöckerwiese in Sundern gepflanzt. Für die SPD war es selbstverständlich, bei dieser Aktion zu unterstützen, es sei ja schließlich ihr „Kind“. Die Hecke hat sich im Laufe der Zeit sehr gut entwickelt und wurde bei der Aktion eingekürzt, um keine Barriere für die schützenswerten Arten zu sein. Aus dem gleichen Grund wurden kleinere Gehölze am Düsedieksbach entfernt. Nach gut einer Stunde setzte der angekündigte Regen ein, die Helfer dachten aber nicht ans aufhören. Erst gegen 12 Uhr wurden die bereitstehenden Brötchen und Kuchen dankend angenommen- Pavillons standen als Regenschutz bereit.
Die Veranstalter bedanken sich bei allen Helfern, die in kürzester Zeit für „Licht“ im Füllenbruch gesorgt haben. Das war eine klasse Gemeinschaftsaktion, die ihren Abschluss darin findet, dass der Bauhof der Gemeinde in den nächsten Tagen das geschnittene Astwerk abfährt. Auch dafür ein großes Dankeschön.
Wie jedes Jahr bietet die Biologische Station Ravensberg auch 2023 eine Obstbaumverteilaktion an. Interessierte können bis zum 30.09.23 ihre Bestellung abgeben. Das Bestellformular gibt es auf der Homepage bshf.de unter Projekte ->Obstwiesen.
Ziel ist die Verbreitung regionaler und historischer Obstsorten.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an brennemann@bshf.de oder 05223-1837769.
Leitung:
Anna Brennemann
Treffpunkt:
Am Herrenhaus 27, Kirchlengern (Stift Quernheim, an der Kirche)
Im Herbst versammeln sich zehntausende Kraniche in der Diepholzer Moorniederung. Der abendliche Einflug zu den Rastplätzen ist ein unbeschreibliches Naturschauspiel. Mit der Bahn geht es zunächst nach Leese-Stolzenau und von dort durch die Weserniederung zum Uchter Moor, um in der Dämmerung die einfliegenden Kraniche zu beobachten. Von dort geht es weiter mit dem Rad nach Rahden und ab da mit der Bahn zurück. Die Tour ist ca. 50 km lang. Die Teilnehmerzahl ist auf 9 begrenzt.
Mit ein wenig Glück empfängt uns der Uhu – der König der Nacht – mit seinen unheimlichen und dunklen Rufen in seinem Revier. Während der Herbstbalz werden wir, in einer Kleingruppe, der größten Eulenart lauschen. Vielleicht können wir dabei auch Männchen und Weibchen abwechselnd hören. Möglicherweise lässt sich der Nachtgreif auch noch sehen! Begrenzte Teilnehmerzahl. Bei Regen fällt das Uhu-Verhör aus.
Streuobstwiesen sind ein Bestandteil der heimischen Kulturlandschaft. Vielen Tieren und auch Pflanzen bietet eine alte Streuobstwiese einen wichtigen Lebensraum: die rissige Rinde und zahlreiche Höhlen im alten Holz sind ein Tummelplatz für Käfer, Schmetterlinge, Feldsperlinge, Steinkäuze und Fledermäuse.
Nach einer Einführung zum Thema „Streuobstwiese – Pflege und Ökologie“ wird den Teilnehmern der Erziehungsschnitt an jungen Kernobstbäumen erläutert. Des Weiteren wird der Fruchtholzschnitt an älteren Kernobstbäumen demonstriert. Anschließend hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, mindestens einen Obstbaum unter Anleitung selbst zu schneiden.
Fledermäuse sind heimlich, still und nachtaktiv, deshalb weiß man wenig über diese faszinierenden Tiere. Sie leben in Baumhöhlen, aber auch in Gebäuden mit geeigneten Quartieren, z. B. Dachböden. Auch in Herford gibt es verschiedene Arten von Fledermäusen. Wer ihre Flugkünste beobachten und viel über ihre Lebensweise erfahren möchte, ist bei dieser Exkursion genau richtig.
Leitung
Martin Starrach
Treffpunkt
Werreufer unterhalb der Brücke Hansastraße in Herford (an Herfords Sandstrand)
Dauer
19.45 bis ca. 22.00 Uhr
Teilnahmegebühr
5 € Spende erwünscht
Anmeldung
bis 28.08. unter 0174-4948521 oder bund.herford@bund.net
Im Wald spielen, sich ausprobieren, die Natur einmal anders entdecken, toben, spüren und entspannen – bei der Naturerlebnisführung für Familien mit Kindern von 6 bis 11 Jahren ist für jeden etwas dabei.
Vom Treffpunkt aus fahren wir in Richtung Löhne durch das Werretal, vorbei am Spatzenberg, ab Löhne durch die Werreauen, auf dem Else-Werre-Radweg nach Kirchlengern und von dort nach Herford zurück. Die Tour führt durch eine reizvolle und schützenswerte Auenlandschaft mit schönen Ausblicken ins weite Land. Mit etwas Glück können wir am Spatzenberg dem Gesang der Nachtigall lauschen. Eine Einkehr in Kirchlengern ist vorgesehen.
Leitung
Doris Eichholz
Treffpunkt
Parkplatz am Stadttheater Herford
Dauer
15.00 bis ca. 19.00 Uhr
Teilnahmegebühr
5€ Spende erwünscht
Anmeldung
bis 20.06. unter 0521-54392688 oder bund.herford@bund.net
Das Naturschutzgebiet Füllenbruch liegt zentral zwischen Hiddenhausen und Herford. Allein dadurch ist es Naturschutzgebiet und Naherholungsgebiet zugleich. Es besteht aus artenreichen Feuchtwiesen, kleinen Waldgebieten, Röhrichtbeständen, Hochstauden und Teichen, die nach der Rodung des ursprünglichen Bruchwalds im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind. Seit 1996 steht das Gebiet auf einer Fläche von 138 ha unter Naturschutz. Mitte Juni ist die Heuernte auf den Grünlandflächen in vollem Gange. Bei der Exkursion lernen die Teilnehmer das Gebiet mit seinen Besonderheiten besser kennen und erfahren nebenbei auch wissenswertes zur Flora.
Vom Ewigen Frieden über Schwarzenmoor und Spatzenberg bis zum Eimterbäumerhof
Vom „Ewigen Frieden“ zum alten Schießplatz, vorbei an Naturschutzgebieten und der kleinen Thomaskirche schlängelt sich die Route mit herrlichen Ausblicken über Berg und Tal. Nach dem Durchradeln der weiten Werre-Aue führt der Weg zurück zum größten Herforder Friedhof. Weitere Informationen unter www.fahr-im-kreis.de.
Leitung:
Thomas Wehrenberg
Treffpunkt:
Parkplatz vor dem Westeingang des Herforder Friedhofs „Ewiger Frieden“ an der Eimterstraße (Höhe Kreuzung Bodelschwinghstraße)
Dauer:
14.00 bis 17.00 Uhr
Teilnahmegebühr:
Spende erwünscht
Anmeldung:
bis 16.06. bei der Biologischen Station info@bshf.de oder (05223)78250
Auf dieser Exkursion werden den Teilnehmern die Pflanzen am Wegrand nähergebracht. Welche Arten sind heilsam, welche giftig? Welche Pflanzen sind geschützt? Wer sich noch nicht auskennt oder sein Wissen etwas auffrischen möchte, kann auf dieser Exkursion Bestimmungsmerkmale, Pflanzenfamilien, Standortansprüche, Inhaltsstoffe, Heilwirkungen und andere Besonderheiten kennenlernen.
Leitung
Dorothee Starrach
Treffpunkt
Parkplatz Hausheider Str./ Am Freistuhl, Herford, Stadtteil Diebrock
Dauer
16.00 bis ca. 18.00 Uhr
Teilnahmegebühr
5 € Spende erwünscht
Anmeldung
bis 23.05. unter (05221) 349553 oder bund.herford@bund.net
Mit der Bahn geht es bis Lemförde. Von dort aus erkunden wir mit dem Rad die Vogelwelt rund um den Dümmer und das Ochsenmoor. Die Teilnehmerzahl ist auf 9 begrenzt.
Leitung
Bernd Meier
Treffpunkt
Bahnhof Herford (Zustiegsmöglichkeit in Kirchlengern/ Bünde)
Neben dem alten Wasserschloss Ulenburg liegt der dazugehörende Wald.
Alte Rotbuchen, dichter Fichtenforst, feuchte Sieke und ein verwunschenes Erbbegräbnis lassen sich in einem schönen Rundweg erwandern. Hohltaube, Kleinspecht und andere typische Waldvögel können gehört oder gesehen werden.