Enger Bruch

Allgemeines zum Gebiet

Das Enger Bruch war jahrhundertelang ein Weidegebiet. Ursprünglich wuchs dort ein feuchter Wald, den der Mensch vor mehr als 500 Jahren gerodet hatte. So entstand Grünland für das Vieh. In der langen, flachen Senke des Bruches hält sich das Wasser lang, oft war das Gebiet viele Wochen überschwemmt. Sümpfe und offenes Wasserflächen entstanden und erschwerten die landwirtschaftliche Nutzung. Im Laufe der Jahrhunderte verbesserten sich die Techniken zur Trockenlegung. Die Anstrengungen wurden verstärkt und die Nutzung intensivierte sich.
Dennoch stehen auch heute noch weite Flächen im NSG Enger Bruch nach starken Regenfällen unter Wasser. Seit ca. 1960 wurde für immer mehr Eigentümer die Bewirtschaftung ihrer Flächen uninteressant. Fläche für Fläche wurde aufgegeben und das Bild der Landschaft veränderte sich: Es entstanden Brachflächen, Gehölze, Hochstaudenfluren und große Flächen mit Binsen (= feste, ausdauernde, natürliche Grasarten).

Besonderheiten Natur

Ein Paradies für Vögel

Wichtige, regelmäßige Brutvögel sind Weißstorch, Kiebitz, Wasserralle, Kuckuck Teichrohsänger, Dorngrasmücke, Rohrammer und drei Gänsearten (Grau-, Kanada- und Nilgans). Nicht jedes Jahr brüten das Tüpfelsumpfhuhn und die Knäkente, beides seltene Brutvögel. Das Enger Bruch ist für die beiden Arten weit über die Grenzen des Kreises Herford hinaus weit und breit der einzige Brutplatz. Als Durchzügler werden regelmäßig viele Arten wie Schnatter- und Krickente, Watvögel wie Bekassine, Kampfläufer, Säbelschnäbler, Dunkler Wasserläufer und viele, viele andere, z.T. sehr seltene Gäste angetroffen. Bisher wurden 185 Vogelarten nachgewiesen.

Tüpfelsumpfhuhn im Enger Bruch 2018 © A. Schäfferling
Vogelbeobachtung vom Aussichtsturm im Enger Bruch

Ziele des Naturschutzes

Seit 1981 hat das Land NRW Grundstücke im Umfang von fast 30 ha in der Kernzone des Gebietes angekauft, um diese großräumige, feuchte Geländesenke mit wertvollen Lebensräumen zu erhalten. Seit dem 04.07.1989 ist das Enger Bruch ein Naturschutzgebiet. Hauptziel des Naturschutzes ist der Erhalt der feuchten Wiesen und der Schutz der rastenden oder brütenden Vogelarten. Das heutige NSG umfasst eine Fläche von 52,7 ha.

Der erste QR-Code für www.ornitho.de in ganz NRW ist seit 2017 im Enger Bruch fest angebracht und tut seine Arbeit: Im viel besuchten Feuchtgebiet vor den Toren der Stadt Enger kann nun jedermann mit Smartphone und QR-Codescanner nachlesen: Der Code der Vogelkundler, bundesweit inzwischen an vielen Stellen aktiv, zeigt die zuletzt aus dem Gebiet gemeldeten Vogelbeobachtungen.

Enger Bruch Vogelarten 1961-2023 (pdf-Datei, 725 KB)
Über den QR-Code für www.ornitho.de erhalten Sie aktuelle Informationen über die Vogelwelt im Enger Bruch

Tätigkeitsschwerpunkte der Biologischen Station

Die Biologische Station untersucht die Fauna und die Flora des Naturschutzgebietes. Vor allem sammelt sie die Daten zu den Brut- und Rastvogelarten. Auch den ersten QR-Code für NRW mit Vogelmeldungen hat die Station am Aussichtsturm angebracht. Praktische Maßnahmen sind die Pflege der Kopfweiden, der Rückschnitt von Hecken und Gehölzen, vor allem an der Breiten Straße.

Lage des Gebietes

Das NSG liegt direkt westlich der Stadt Enger in einer langen Senke. Die umliegenden Ackerflächen liegen deutlich höher. Direkt neben dem Schutzgebiet liegt ein Gewerbegebiet.


Weitere Informationen

Fachinformationen Land NRW


Besonderes

zwei Fahrradrouten führen durch das Gebiet: Naturtour Enger
und die Naturtour-Radwanderroute Ravensberger Hügelland mit Wegpunkten im NSG

Eine Informationstafel im NSG informieren die Besucher:
Das Enger Bruch

Ein Natur-Beobachtungsturm steht an der Breite Straße


Regeln beim Betreten eines Naturschutzgebiets
  • Bitte bleiben Sie auf den Wegen
  • Hunde sind anzuleinen
  • Müll bitte nicht wegwerfen
  • Kein Feuer machen und nicht grillen
  • Pflanzen nicht entnehmen oder beschädigen
  • Wildlebende Tiere nicht beunruhigen