Sudbachtal

Allgemeines zum Gebiet

Das Naturschutzgebiet Sudbachtal liegt südöstlich der Stadt Löhne. Im nur 23 ha großen Gebiet verläuft der Sudbach in einem für das Ravensberger Hügelland typischen Siek und mündet im Löhner Ortsteil Gohfeld in die Werre. Zur besseren Bewirtschaftung des Feuchtgrünlands wurde der ursprünglich in der Mitte des Tals verlaufende Bach vor Jahrhunderten an die Ränder der Talsohle gelegt. Zugleich wurden die Hänge nach und nach abgestochen, begradigt und steiler geformt, sodass ein Kastental entstand. An den Hängen des NSG befindet sich ein Hecken- und Waldsaum, der als Pufferzone zwischen artenreichem Feuchtgrünland, den intensiver genutzten Ackerflächen und einigen kleinen Siedlungsbereichen liegt.

Die Brücke der B61, eine stark befahrene Verbindungsstrecke zwischen den Autobahnen A30 und A2, überspannt das Gebiet. Die gewaltige Brücke wurde nach einer vollständigen Sprengung im Jahr 2017 und einer mehrjähriger Bauzeit im März 2020 wieder für den Verkehr freigegeben. Während der Bauzeit wurde der Sudbach durch eine Verrohrung unter der Großbaustelle hindurchgeleitet.

Besonderheiten Natur

Der als naturnah einzustufende Sudbach wird von Erlen und Eschen gesäumt, die in quelligen Bereichen kleine Auwaldstrukturen bilden. Hier wächst die Sumpf-Dotterblume, die sich an einigen Stellen auch im Feuchtgrünland wohlfühlt. Im artenreichen Feuchtgrünland finden sich Arten wie Kuckucks-Lichtnelke, Wald-Simse und Wasser-Greiskraut. Ältere Eichen- Buchenwälder grenzen daran an und weisen einen hohen Anteil an Totholz auf, welches unter anderem für Spechte und höhlenbrütende Singvögel, wie den Trauerschnäpper, interessant ist.

Ziele des Naturschutzes

Durch die Unterschutzstellung wird das ausgebildete Sieksystem, bestehend aus Wäldern, Feuchtbereichen und Quellregionen erhalten. Der besondere Wert liegt in der Vielfalt der Strukturen, die zahlreiche verschiedene Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten schafft.

Tätigkeitsschwerpunkt der biologischen Station

In den vergangenen Jahren hat das Gewässerentwicklungsprojekt Weser-Werre-Else in Kooperation mit der Biostation einen zentral im Gebiet gelegenen Abschnitt des Sudbach revitalisiert und dazu ein neues Bachbett geschaffen, das jetzt wie vor hunderten von Jahren wieder in der Mitte des Tales verläuft. Eine verrohrte Überfahrt wurde geöffnet und als Furt umgestaltet. Damit konnte auch hier die Durchgängigkeit des Gewässers wiederhergestellt werden. Viele Organismen in Bächen wandern gegen die Fließrichtung quellaufwärts und scheitern an vielen, störenden Bauwerken und Eingriffen.

Jedes Jahr wird die Herkulesstaude, eine nicht heimische Pflanzenart, bereits ab April auf einer oberhalb des Sieks gelegenen Fläche bekämpft. Blühende und anschließend samende Pflanzen würden sich über den Sudbach im gesamten Gebiet verbreiten und die heimischen Pflanzenarten verdrängen. Zudem sind Herkulesstauden nicht nur für Allergiker ein gesundheitliches Problem, weil die Pflanzensäfte hoch toxisch sind.

Lage des Gebietes

Weitere Informationen

Fachinformationen Land NRW


Besonderes

zwei Fahrradrouten führen im Süden am Gebiet entlang: Geschichtsroute 3 und die Denkmalroute Löhne


Regeln beim Betreten eines Naturschutzgebiets
  • Bitte bleiben Sie auf den Wegen
  • Hunde sind anzuleinen
  • Müll bitte nicht wegwerfen
  • Kein Feuer machen und nicht grillen
  • Pflanzen nicht entnehmen oder beschädigen
  • Wildlebende Tiere nicht beunruhigen