Ziegeleigrube Ennigloh


Allgemeines zum Gebiet

Die Ziegeleigrube Ennigloh im Nordwesten von Bünde ist mit seinen 4,5 ha eines der kleinsten Naturschutzgebiete im Kreis Herford. Der besondere Wert liegt in der Abgeschiedenheit und der Funktion als Rückzugsraum für zahlreiche Tierarten

Besonderheiten Natur

Im ehemalige Abgrabungsgewässer und den im Gebiet angelegten, besonnten Amphibiengewässern fühlen sich verschiedene Amphibienarten wohl. Als Besonderheit ist hier der europäisch geschützte Kleine Wasserfrosch zu nennen. Im Frühsommer kommt hier immer wieder den „Froschregen“ von jungen Grasfröschen und Erdkröten vor.

Viele seltene Schmetterlingsarten leben in und von der artenreichen Hochstaude. Nährstoffarme Standorte im mittleren Bereich des Gebietes ziehen Heuschrecken und Käfern wie Sandlaufkäfern an und bieten ihnen seltenen Lebensraum.

Die Gemeine Robinie (Robinia pseudoacacia) wurde schon vor mehr als vierhundert Jahren in große Parks und Gärten eingebürgert. Ihre ursprüngliche Heimat ist Nordamerika und sie wird auch vielerorts „Pseudoakazie“ genannt. Schon lange ist sie in Mitteleuropa eine weit verbreitete und häufige Baumart. 2020 wurde die Robinie als Baum des Jahres gekürt. Sie ist nach wie vor weltweit eine der am meisten gepflanzten Baumarten, meist als Plantagenbaum. Sie kommt gut mit Trockenheit und kargen Böden zurecht. Ihr Holz ist hart und haltbar. Knöllchenbakterien an den Wurzeln helfen der Robinie, Stickstoff im Erdreich zu binden und damit den Boden anzureichern. Die Robinie profitiert von trockenen, heißen Sommern und verträgt Klimaschwankungen offensichtlich gut.
Sie polarisiert. So ist die Robinie für die Einen Hoffnung im klimabedingten Waldumbau für die Anderen eine invasive Baumart. Der Naturschutz sieht durch die sich stark ausbreitenden Robinien Naturkleinode, wie die Ziegeleigrube Ennigloh, bedroht. Keine andere Baumart kann die Dominanz der Robinie brechen, wenn sie erst einmal Fuß gefasst hat. Den Baum einfach zu fällen, bringt nichts, denn aus den Wurzeln oder Baumstümpfen treiben neue Schösslinge zu tausenden aus. Da sie den Boden mit Stickstoff anreichert, zerstört die Robinie nährstoffarme Lebensräume, die mittlerweile sehr selten in unserer überdüngten Landschaft sind.

Ziele des Naturschutzes

Die Artenschutzgewässer sollen in ihren der Sonne exponierten Zustand erhalten und für besondere Amphibienarten entwickelt werden. Dafür müssen Gehölze regelmäßig zurückgeschnitten oder entfernt werden.

temporäres Artenschutzgewässer

Eingewanderte Problempflanzen wie Japanischer Knöterich und Robinie werden aufwendig und dauerhaft bekämpft.

Tätigkeitsschwerpunkte der Biologischen Station

Am südlichen Rand zur Gewerbefläche wurde eine Schutzpflanzung mit Eichen und heimischen Sträuchern durchgeführt. Regelmäßig wird der Japanische Knöterich und die Robinie bekämpft, um den Lebensraum für die heimischen Arten zu sichern und zu erhalten.

Die artenreiche Hochstaude wird jährlich gemäht. Die Artenschutzteiche werden von Rohrkolben und Gehölzen befreit

Lage des Gebietes

Weitere Informationen

Fachinformationen Land NRW


Fahrrad:
Naturtour Bünde mit Wegpunkt im NSG Ziegeleigrube Ennigloh


Regeln beim Betreten eines Naturschutzgebiets
  • Bitte bleiben Sie auf den Wegen
  • Hunde sind anzuleinen
  • Müll bitte nicht wegwerfen
  • Kein Feuer machen und nicht grillen
  • Pflanzen nicht entnehmen oder beschädigen
  • Wildlebende Tiere nicht beunruhigen