Blutwiese

Allgemeines zum Gebiet

Die Blutwiese war ursprünglich ein 26,3 ha großes Feuchtwiesenschutzgebiet mit kleinen Waldstücken und Brachflächen (davon allein 5,7 ha im Besitz der Stadt Löhne). Einige z.T. großflächige Röhrichte sind im Gebiet verteilt. In einem naturnahen Erlenbruchwald blühen in jedem Frühjahr unzählige Sumpfdotterblumen. An die 100 z.T. sehr alte Kopfbäume bestimmten lange Jahr das Bild des Schutzgebietes mit der blutigen Vergangenheit. Im Siebenjährigen Krieg, vor über 250 Jahren, gerieten hier französische und preußische Truppen aneinander. Es gab so viele Tote und Verletzte, dass die Wiesen mit Blut getränkt waren.

Der Bau der Autobahn A 30, Teilstrecke „Nordumgehung Bad Oeynhausen“ stellte eine neumodische, ganz andere Form der Heimsuchung dar. Das Schutzgebiet wurde stark negativ verändert und wird dauerhaft unter dem Einfluss der Autobahn stehen. Etliche Wiesen und Kopfbäume wurden direkt durch den Bau vernichtet, das Gebiet insgesamt in zwei Teile geschnitten. Westlich des alten NSG wurden etliche Flächen durch die Bundesrepublik Deutschland erworben, um dort Ausgleichsmaßnahmen für den entstandenen Schaden durchführen zu können. Diese sind noch nicht abgeschlossen. In Zukunft soll eine Bestandsaufnahme mit abschließender Bewertung zeigen, inwieweit das Naturschutzgebiet noch weiter bestehen kann.

Ausgleichsfläche am NSG Blutwiese

Die neue Vogel-Beobachtungshütte (Fotos kurz nach der Fertigstellung Februar 2023) gibt den Blick frei auf die sechs Hektar große Ausgleichsfläche, ohne von dort von den Vögeln bemerkt zu werden.

Besonderheiten Natur

Die Ausgleichsflächen für den Straßenbau westlich des ursprünglichen NSG haben eine große Anziehungskraft für Pflanzen und Tiere. In Kombination mit den alten Flächen des NSG ergibt sich mit offenen Grünlandflächen, Artenschutzgewässern, alten Bäumen und feuchten Wäldern ein Mosaik wertvoller Lebensräume. Hier brüten Weißstorch, Kuckuck, Baumfalke, Flussregenpfeifer, Kiebitz, Reiherente, Gelbspötter, Hohltaube u.a.m. Im alten NSG sind noch Rohrammer und Teichrohrsänger anzutreffen. Auffällig, weil in der gesamten Umgebung einmalig, sind die großen Gänsetrupps, die mehr als 300 Tiere umfassen können. Meist sind es Graugänse, die beidseitig der Autobahn mit ca. 30 Paaren brüten. Dazu kommen viele Nichtbrüter sowie einige Paare Kanadagans und Nilgans.

Blick auf die Magerwiese mit Wilder Möhre und Hasenklee
Die Sumpfdotterblume kommt hier im NSG im Erlenbruchwald vor

Ziele des Naturschutzes

Erhalt des Feuchtgrünlandes inklusive der besonders feuchten und mit Hochstauden bestandenen Flächen.

Tätigkeitsschwerpunkte der Biologischen Station

Die Biologische Station untersucht die Fauna und die Flora des Gebietes einschließlich der potentiellen Erweiterungsflächen. Praktische Maßnahmen sind die Pflege der vielen Kopfweiden, der Rückschnitt von Hecken und Gehölzen. Das Freihalten der Gewässer von Gehölzen und die Betreuung der Bewirtschafter kommen dazu.

Kopfweidsenschnitt im Winter 2020/21

Lage des Gebietes

Die Blutwiese liegt genau auf der Grenze zwischen Bad Oeynhausen und Löhne, direkt an der neuen Nordumgehung A 30. Das schon jahrhundertelang als Feuchtgrünland genutzte Gebiet gehört zur Flussniederung der Werre, die hinter Bad Oeynhausen in die Weser fließt.

Lage des Gebietes

Weitere Informationen

Fachinformationen Land NRW


Besonderes

Eine Vogel-Beobachtungshütte wurde 2023 errichtet mit einem QR-Code zu den Vogelbeobachtungen der letzen Tage:

Eine Informationstafel in der Hütte informiert die Besucher über das Gebiet und die Natur:

Die Blutwiese – Freier Blick auf Natur und Landschaft

Drei Fahrradrouten führen an bzw. durch das Naturschutzgebiet:

Tagestour 3
Wittekindsroute
Geschichtsroute 3


Regeln beim Betreten eines Naturschutzgebiets
  • Bitte bleiben Sie auf den Wegen
  • Hunde sind anzuleinen
  • Müll bitte nicht wegwerfen
  • Kein Feuer machen und nicht grillen
  • Pflanzen nicht entnehmen oder beschädigen
  • Wildlebende Tiere nicht beunruhigen