Elseaue

Allgemeines zum Gebiet

Das Naturschutzgebiet schützt die 117 ha umfassende Flussaue der Else zwischen Bünde und Kirchlengern seit 1995.

Der weitgehend naturnahe Verlauf der Else zeigt die typischen weiten Schleifen eines Flusses, der – in diesem Abschnitt – nicht begradigt wurde. Steile Uferabbrüche, dichte Gehölze und kleine Inseln baut die Else “im Fluss“. Dieser 3,5 km lange Bereich ist in seiner Art im weiten Umkreis einzigartig.

Die Flussaue steht unter Grundwassereinfluss und wird in weiten Teilen regelmäßig überschwemmt.

Das Wehr an der Elsemühle verhindert die natürliche Durchwanderbarkeit für Flora und Fauna.

Seit einigen Jahren unterstützen Schottische Hochlandrinder die praktische Gebietspflege auf ca. 11 ha Grünland und sorgen besonders im Frühjahr, wenn die jungen Kälber ihre ersten Tage im Freien verbringen, für besondere schöne Fotomotive.

Besonderheiten Natur

Die geschützten Fischarten Groppe und Steinbeißer fühlen sich in den sandig-steinigen Uferbereichen besonders wohl. Ihnen verdankt die Else den Status als Flora-Fauna-Habitat. Der Eisvogel nutzt die Else als Nahrungsquelle und brütet in den Steilufern, die durch natürliche Ufer-Abbrüche regelmäßig neu entstehen. Eine prominente Art ist der Biber, der 2014 im Gebiet auftauchte und seitdem an der Else seinen festen Wohnsitz bezogen hat.

Im Grünland finden sich Pflanzenarten wie Gemeine Schafgarbe, Wiesen-Flockenblume, Rainfarn und Wiesen-Margerite, die entlang des Else-Werre-Radwegs mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewundert werden können. Der aufmerksame Besucher sieht vielleicht auch die Frühe Adonislibelle oder hört die Sumpfschrecke, deren Liebeswerben wie das Fingerschnippen klingt.

Ziele des Naturschutzes

Eine Umwandlung der noch verbliebenen Ackerflächen in Grünland ist ein wichtiges Ziel. Durch Flächenankäufe des Kreises in den letzten Jahren wird dies weiter vorangetrieben und weiterhin verfolgt. Besonders Insekten sollen durch die Beweidung profitieren und die Artenvielfalt erhöhen.

Ziel der Wasserrahmenrichtlinie der EU ist die Durchgängigkeit der Else am Elsewehr, wodurch ein vernetztes Ökosystem entstehen und das gesamte Naturschutzgebiet profitieren würde.

Tätigkeitsschwerpunkte der Biologischen Station

Die Hauptaufgabe der Biologischen Station Ravensberg ist die Grünlandpflege. Die Wiesenmahd auf ca. 15 ha erfolgt extensiv, wobei auf Düngung und Pflanzenschutzmittel vollständig verzichtet wird. Arten, wie das für Weidetiere gefährliche Jakobs-Kreuzkraut, werden dafür im Vorfeld der Mahd mit der Hand entfernt. Eine weitere Kernaufgabe ist das Beweidungs- Management der Hochlandrinder, die von April bis Oktober auf unterschiedlichen Flächen grasen.

In einer Flussaue werden Pflanzensamen sehr leicht durch das Wasser verbreitet. Eingeschleppte Arten wie Herkulesstaude und Staudenknöterich gehören dazu. Die Bestände dieser „Neophyten“ werden jedes Jahr kontrolliert und entfernt.

In der Elseaue stehen wie an vielen anderen Flüssen Kopfweiden, die regelmäßig geschnitten werden müssen. Das gewonnene Material kann zum Flechten genutzt werden; die Biologische Station bietet dafür Flecht-Kurse an.

Lage

Weitere Informationen

Fachinformationen Land NRW:

Bereich Bünde

Bereich Kirchlengern


Besonderes

mehrere Fahrradrouten führen durch das Gebiet, z.B. der Else-Werre-Radweg und die Fahrrad-Naturtour Kirchlengern mit Wegpunkten im NSG

3 Informationstafeln im NSG informieren die Besucher:

Naturschutz in der Elseaue

Elsealtarm neu belebt

Wiesen und Weiden an der Else


Regeln beim Betreten eines Naturschutzgebiets
  • Bitte bleiben Sie auf den Wegen
  • Hunde sind anzuleinen
  • Müll bitte nicht wegwerfen
  • Kein Feuer machen und nicht grillen
  • Pflanzen nicht entnehmen oder beschädigen
  • Wildlebende Tiere nicht beunruhigen
Das für Weidetiere gefährliche Jakobs-Kreuzkraut wird vor der Mahd per Hand entfernt
Mahd der extensiv bewirtschafteten Grünlandflächen