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Dienstag - 05.11.2024

Tödliche Amphibienkrankheit bedroht Feuersalamander im Kreis Herford

Der Pilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) wurde im Juli 2024 erstmals in Bielefeld (Region Teutoburger Wald) nachgewiesen!

Die Infektion mit dem Hautpilz befällt unsere heimischen Molche und Feuersalamander und führt bei Feuersalamandern zum Tod. Der Pilz greift die Haut der Tiere an und zerstört deren Funktion. Betroffene Feuersalamander weisen Läsionen auf der Haut auf. Der ursprünglich aus Asien stammende Chytridpilz ist über den internationalen Amphibienhandel nach Holland eingeschleppt worden und hat sich anschließend Richtung Belgien und Deutschland ausgebreitet. U. a. in der Eifel und im Ruhrgebiet wurden bereits ganze Populationen ausgelöscht. Nach zwei Nachweisen in Bielefeld hat sich die Gefährdungslage für die Feuersalamander im Kreis Herford deutlich verschärft.

Wo leben Feuersalamander?

Der typische Lebensraum der Feuersalamander liegt in feuchten Laubmischwäldern der Mittelgebirge. In Totholzbeständen, unter Steinen, zwischen Felsblöcken und Baumwurzeln finden die erwachsenen Feuersalamander Versteckmöglichkeiten. Für die Fortpflanzung benötigt er in seinem Lebensraum außerdem Quellbäche, Quelltümpel und quellwassergespeiste Kleingewässer. In diese werden kiementragende ca. 2,5 – 3 cm große Larven abgesetzt. Hier entwickeln sie sich, bis sie als ca. 5 – 7 cm große Jungtiere das Wasser verlassen.

Was tun?

Die Sporen des Pilzes können über den Menschen (bspw. als Rückstände an Schuhen, Reifen oder Hundepfoten) verbreitet werden. Durch die Einhaltung von Hygienemaßnahmen können wir die Übertragung von Pilzsporen eindämmen.

Hierzu sind folgende Schutzmaßnahmen geeignet:

  • Offizielle Wege nicht verlassen
  • Gewässer und Gewässerufer nicht betreten
  • PKWs direkt an der Straße und auf befestigten Parkplätzen parken
  • Hunde anleinen und nicht an die Gewässer lassen
  • Keine Amphibien anfassen
  • Schuhe vor Ort nach der Wanderung von grobem Schmutz befreien
  • Schuhe vor dem nächsten Einsatz mit Ethanol (70 %) desinfizieren und anschließend vollständig durchtrocknen lassen
  • Bei einem direkten Wechsel zwischen Gebieten ein zweites Paar Schuhe mitnehmen

Bitte um Mithilfe!

Melden sie uns ihre Feuersalamander-Funde!

Die Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford e. V. steht in engem Austausch mit den Kollegen aus den angrenzenden Kreisen. Um die Ausbreitung des Pilzes zu dokumentieren, sind alle Totfunde oder Verdachtsfälle auf die Erkrankung von Bedeutung.

Bitte melden Sie uns sowohl die Totfunde von Feuersalamandern als auch Funde von lebenden Feuersalamandern mit oder ohne Hautläsionen mit genauer geographischer Angabe des Fundortes (z. B. Koordinaten) und aussagekräftigen Bildern des Tieres!

Ansprechpartner:
Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford e. V.
Jennifer Heermann
E-Mail: heermann@bshf.de
Tel.: 05223/1837766

Weitere Informationen finden sie hier:

LANUV: https://www.lanuv.nrw.de/natur/artenschutz/amphibienkrankheiten

Illustration Feuersalamander: Ron Meier