Jahresrückblick der Biologischen Station Ravensberg im Kreis Herford für das Jahr 2020
Sonst stehen sie mehr am Ende des Jahresrückblicks, diesmal vorne: die Freiwilligen, Ehrenamtlichen, Praktikanten/innen und Studierenden! 2020 erlebte die Station eine ganz besonders positive Welle. Wir können uns nicht erinnern, dass so viele junge Menschen unsere Arbeit in einem Jahr so bereichert haben: mit ihrem Engagement, ihren Fragen, guten Ideen, und ihrer Hilfe! Vielen Dank: Henri, Tobias, Swantje, Sonja, Mina, Zia, Moritz, Birte, Joel, Jasmin, Sheila, Anique, Fabian, Joshua, Jana, Verena, Jürgen & natürlich Doris und Frank!
Anfang des Jahres haben wir mit viel ehrenamtlicher Unterstützung einige Gehölzpflege-Aktionen durchführen können – so. z.B. in der Elseaue (Foto unten rechts). Erste Veranstaltungen behandelten den Obstwiesenschnitt oder die traditionelle gemeinsame Lesung zum Vogel des Jahres mit dem Buchhändler Dirk Strehl. Vor vollem Haus in der Kupferbar im Marta-Museum haben wir passend zum 14.2. die Turteltaube besungen – leider auch ein Abgesang.
Obstwiesen: Wir hatten 2018 unsere Erfassung abgeschlossen und 2019 veröffentlicht. Nur den Niedergang zu dokumentieren, das ist uns zu wenig. Mithilfe von zwei Stiftungen aus dem Kreis Herford führen wir bis 2021 ein zwei jähriges Projekt durch, zur Vermehrung der Obstwiesen durch Neu- und Nachpflanzung, mit verbesserter Pflege der Bäume und umfassender Information der Eigentümer. Von geplant 200 neuen Bäumen haben wir schon 187 in die Erde gebracht; etliche Eigentümer spendeten weitere hinzu.
Jedes Jahr begleiten wir mit intensiven Schutzbemühungen den kleinen Kiebitz-Bestand im Kreisgebiet. Auch wenn acht aus den Vorjahren bekannte Standorte ohne Ergebnis kontrolliert wurden, ergaben sich (noch) sicher 32-34 Kiebitz-Brutpaare. Gegenüber 2019 ist dies eine leichte Zunahme, wenn auch wichtige Standorte aufgegeben wurden (Herford Laar, NSG Füllenbruch – dort hatten wir in guten Jahren allein 11 Brutpaare!). Die Witterung (zu trocken) machte den Vögeln zu schaffen. Es gab nur wenig flügge Jungvögel.
Die Heumahd auf den knapp 25 ha Grünland in Eigenregie ist jedes Jahr viel Arbeit, die von den Praktikern der Station eine Menge Zeit, Einsatz und Schweiß abverlangt. Dieses Jahr ergaben sich schöne Anblicke, die mediale Aufmerksamkeit lief gut. Dieser Blick (Foto) auf die durch streifenweise Mahd verstärkt mit Margeriten bewachsene Fläche wird Eingang finden in einen kleinen Film, den wir über die Feuchtwiesen im Kreis Herford fertig stellen. Die Neue Westfälische am 3.7.2020 titelte treffend mit „Der Duft von Staub und Sonne“!
Das Jahr 2020 war für uns auch sonst ein starkes Jahr in der Öffentlichkeitsarbeit. Obwohl viele Veranstaltungen abgesagt oder verschoben wurden, haben wir mit „Wege durch das Land“ als Kooperationspartner ein besonderes Highlight erlebt. Sehr viel Arbeit, viel Einsatz und sehr viele spannende Momente!
Dazu haben wir „mal eben“ unsere erst 20 Jahre alte Website ganz neu gemacht, bitteschön: www.bshf.de!
2020 war ein Biber-Jahr für den Kreis Herford. Seit dem Sommer häufen sich die Hinweise auf mehr als nur ein Vorkommen. Am 11.11.20 waren wir uns sicher: zwischen Kirchlengern und Bünde lebt eine ganze Familie – mit zwei kleinen Jungen, die wir vor die Kamera bekamen! Es sind mehr Biber geworden und die anderen Hinweise geben Anlass zur Vermutung, dass dies noch nicht alles ist!
Vorstand, Aufsichtsrat, Mitglieder und das Team der Biologischen Station Ravensberg im Kreis Herford wünschen allen Freunden, Unterstützern, Mitstreitern, Kolleginnen und Kollegen von ganzem Herzen eine friedliche, erholsame Zeit über die Festtage, einen guten Rutsch und viel Erfolg, Glück, Freude und Gesundheit im Jahr 2021!