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Mittwoch - 21.12.2022

Jahresrückblick 2022

Das Foto zum Jahresende 2022 entstand anlässlich eines Besuches bei unserer Nachbarstation – und zwar in Niedersachsen am Alfsee bei Osnabrück. Ein schöner Ausflug mit einem herzlichen Empfang und viel Informationen über die Arbeit der Kolleg:innen von der Biologischen Station Haseniederung e.V. Mit ihnen werden wir ab Sommer 2023 im bundesweiten Fischotterprojekt der DUH zusammenarbeiten, das kurz vor der Realisierung steht.

Der Ausflug hatte zudem zwei Anlässe: zum einen haben wir abends unsere Weihnachtsfeier in einer kleine Dorfgaststätte in Alfhausen begangen – und zum anderen haben wir offiziell Abschied genommen von unserer Kollegin Gabriele Potabgy, die Ende diesen Jahres in den Ruhestand geht. 29 gemeinsame Jahre sind ein sehr langer, gemeinsamer Lebensabschnitt – vielen Dank, liebe Gabriele, für dein starkes, fortwährendes Engagement für Reptilien, Säugetiere, Heuschrecken und Libellen und natürlich besonders für deine „Fröschis“!

Glücklicherweise haben wir eine neue Kollegin als Nachfolgerin gefunden: Jennifer Heermann aus Bünde. Sie ist keine Unbekannte, weil sie schon vor 10 Jahren bei uns ein Praktikum absolviert hat sowie immer den Kontakt zur Station hielt. Wir sind froh, liebe Jennifer, dass Du dich für uns entschieden hast und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!

Im fast schon vergangenen Jahr haben wir versucht, die Corona-Lücke in der Öffentlichkeitsarbeit ein Stück aufzufüllen. Gemeinsam mit dem BUND haben wir 28 Veranstaltungen angeboten. Vom Team der Station wurden davon 13 verantwortet; dazu kamen 12 weitere, nicht im Programm aufgeführte Termine, wie Vorträge, u.a. auf Tagungen, vor lokalen Vereinen, in Ausschüssen oder eine Radtour gemeinsam mit einem Jugendzentrum. An zwei Großveranstaltungen waren wir mit einem Stand engagiert dabei („Tag des Hofes“ und „Apfeltag Obsthof Otte“). Mit der Landwirtschaftsschule haben wir an zwei Unterrichtstagen unsere Kooperation zum Thema „Biodiversität auf dem Acker“ erfolgreich fortgeführt.

Ein Schwerpunkt unserer „Bildungsarbeit“ war die aktive Teilnahme an dem bundesweiten Bioblitz der Arten-Melde-Plattform www.Observation.org. Mit drei Presseterminen und vielen Meldungen hat die Station als Mitveranstalter einen Grundstein für den Erfolg gelegt: der Kreis Herford konnte lange sogar Platz eins halten – bei hunderten teilnehmenden Städten und Kreisen. Kurz vor Weihnachten scheint uns ein Podiumsplatz sicher, Bronze sollte drin sein. 281 ehrenamtliche Beobachter:innen im Kreisgebiet haben bis jetzt 3.550 Arten gesichtet und per App eingegeben, eine sensationell hohe Zahl! Treibende Kraft ist Eckhard Möller aus Herford, der allein 1.741 Arten beigesteuert hat (unsere Kollegin Anna Brennemann hat mit 923 ebenfalls eine sehr gute Zahl geschafft!).

Ein zweiter Vogelbericht für den Kreis Herford wurde fertig gestellt, auch von ihm finanziell unterstützt. Nachdem wir in 2021 eine (fast) neue Brutvogelart feststellen konnten (Löffelente) sind es für 2022 sogar zwei: Knäkente und Silbermöwe. Apropos Veröffentlichungen: Aus den Daten und Beobachtungen speisen wir unsere Beiträge im „HF“ – dem viermal im Jahr erscheinenden Magazin des Kreisheimatvereins, das der Neuen Westfälischen beigelegt wird. Fünf Beiträge konnten wir zum Bereich Natur und Landschaft beisteuern und der Fischotter schaffte es auf die erste Seite. Im Vereinsbericht des Naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld und Umgegend haben wir zwei Artikel veröffentlicht: über den Wald im Kreis Herford (Auswertung aus 10 Jahren Erfassung des gesamte Waldes im Kreisgebiet) und über 25 Jahre Vertragsnaturschutz im NSG Füllenbruch.

In den Schutzgebieten waren wir unvermindert aktiv, unterstützt von unseren ehrenamtlichen Mithelfern und den insgesamt neun (!) Freiwilligen in diesem Jahr. Die Mahd und Nachpflege der Grünlandflächen stand unter zwei unguten Vorzeichen: zu viel Regen zur falschen Zeit und dann letztendlich doch viel zu wenig Niederschlag. Immerhin konnten dadurch einige Flächen sehr gut befahren und sauber gemäht werden. Das Foto zeigt einen Blick in das NSG Eiberg, in dem wir uns vor allem mit Gehölzschnitt für den Schutz der kleinen, aber feinen Wacholderheide einsetzen.

Die Pflege und Neupflanzung der Streuobstwiesen schreitet zügig voran. 2022 kamen 12 weitere Wiesen mit 224 Bäumen dazu. Wir sind auf einem guten Weg, den negativen Trend beim Bestand dieses wertvollen Lebensraumes für den Kreis Herford nachhaltig umzudrehen.

Last but not least: Sechs Radfahrer:innen im Team, unterstützt durch zwei neue „Job-Fahrräder“, die das Rad auf dem Weg zur Arbeit nutzen, das ist kein schlechter Anfang für weniger CO2-Ausstoß!

Vorstand, Aufsichtsrat, die Mitgliedschaft und das Team der Biologischen Station Ravensberg im Kreis Herford wünschen von ganzem Herzen eine erholsame Zeit über die Festtage, einen guten Rutsch und viel Erfolg, Glück, Freude und Gesundheit im Jahr 2023!

PDF: Jahresrückblick 2022