Mit einem ersten Zwischenstand im April des Jahres 2021 hatten wir im Kreisgebiet – wie schon 2020 – an 8 Standorten mehr als ein Paar Kiebitz, das einen Brutversuch gestartet hatte.
Insgesamt konnte man Ende April von einem Brutbestand von ca. 32 Brutpaaren ausgehen (wie etwa auch 2020). Drei Kolonien sind durch längerfristige Verträge gesichert (Landes- und EU-Mittel), für eine weitere gibt es einen jährlichen Vertrag (2021 erneut finanziert durch den Kreis Herford). An anderen Stellen wurden Gelege markiert oder/und die Bewirtschaftung abgesprochen oder die Flächen sind in Landes- bzw. Bundesbesitz.
Dieses Jahr fiel auf, dass die Kiebitze sehr früh wieder da waren und schnell anfingen zu brüten, trotz des im weiteren Frühjahres-Verlauf sehr kühlen und regnerischen Wetters.
Im Zuge der Nachkontrollen (bis zum 29.05.2021) ergibt sich folgendes Bild:
Rödinghausen (1 BP). Bünde (8-11 BP). Löhne (6-7 BP). Spenge (10 BP). Enger (8-9 BP).Hiddenhausen (1 BP). An mehreren anderen Stellen (4) wurden der Station zusätzlich vereinzelte Kiebitzpaare gemeldet, die meisten davon im Mai. Dies werden Vögel sein, die nach einem ersten Verlust an anderer Stelle einen zweiten Versuch unternehmen.
Aufgrund dieser abschließenden Übersicht sind es (relativ) sicher 34-39 Kiebitz Brutpaare im Kreis Herford, nach über 50 Kontrollen und etlichen Absprachen/Gesprächen. Das sind immerhin max. 7 Paare mehr als 2020.
An mindestens vier Stellen gab es Ende Mai z.T. größere Jungvögel, insgesamt 37! Davon waren etwa 20 flügge oder fast flügge. Das ist ein erstaunliches und erfreulich gutes Ergebnis (bisher) und deutlich über dem Schnitt der letzten Jahre.
Dazu kommt, dass am 23.5.2021 auf einem frisch gedrillten Maisacker westlich von Herford für zwei Wochen 24 Kiebitze auftauchten, die min. 10 gerade flügge Jungvögel führten und auch verteidigten, ohne dass sie dort gebrütet hatten. Dieses Verhalten ist bekannt, wird aber meist deutlich später im Jahr beobachtet. Über die Brutplätze dieser Kiebitze lässt sich nur spekulieren; die Angaben wurden in der Auswertung nicht berücksichtigt.
Fazit: Das laufende Jahr 2021 war für die Aufzucht der Kiebitzjungen im Kreis Herford, soweit man das bis Mai sagen kann, ziemlich erfolgreich – trotz einiger, auch schmerzhaft deutlicher Ausfälle. Der befürchtete weitere Rückgang im Kreis Herford hat sich nicht fortgesetzt.
Man könnte auch schreiben: Die Bemühungen zum Schutz der letzten Kiebitz Paare im Kreis Herford wurden belohnt.
Zusammengefasst von Klaus Nottmeyer.
Mit Daten von Achim Dingerdissen, Holger Stoppkotte, Erhard Nolte, Chris Gerlach, Karsten Otte, Ehepaar Lagmöller, Peter Franzeck, Peter Niemann u.a. – vielen Dank für die Meldungen und die Unterstützung!