Aktuelles

Samstag - 15.10.2022

Die Biologische Station und der BUND pflegen 42 alte Kopfweiden

Bei der gemeinsamen Kopfweiden-Pflegeaktion am 15.10.2022 in Vlotho-Wehrendorf sollen 42 alte Kopfweiden geschnitten werden. Die Aktionen dauern jeweils von 9:30 bis ca. 13:00 Uhr. Am Ende wartet auf die fleißigen Helfer eine leckere Stärkung. Treffpunkt und weitere Informationen zu diesen Aktionen finden Sie unter „Veranstaltungen.

Seit 26 Jahren, immer in der Zeit von Oktober bis Februar, schneiden die Mitarbeiter der Biologischen Station und die ehrenamtlichen Helfer vom BUND (Bund für Umwelt Deutschland, Kreisgruppe Herford) Kopfbäume im Kreis Herford. Unterstütz werden sie dabei von ihren Freiwilligen im Bundesfreiwilligendienst (BFD) und im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ).

Am kommenden Samstag beginnt die nächste Schnittsaison gleich mit einer „Mammutaufgabe“: In Vlotho sollen in einer Gemeinschaftsaktion 42 Kopfweiden geschneitelt werden, wie der Fachausdruck für das Zurückschneiden der Weidenäste heißt. Zuerst müssen die zahlreichen Äste nacheinander abgesägt werden. Das ist vergleichsweise schnell gemacht, doch mit dem Aufräumen und verarbeiten der Äste beginnt dann die „eigentliche“ Arbeit. Jede helfende Hand ist natürlich wieder gerne gesehen. Als Dankeschön am Ende der Aktion gibt es eine leckere Pizza für die fleißigen Naturschützer.

Insgesamt kann die Biologische Station in der Zeit von 1996 bis 2022 auf die stattliche Anzahl von mehr als 6.860 (!) geschnittenen Kopfweiden verweisen. Exakt 6.967 dieser Bäume sind laut Kataster der Station an 548 Standorten im ganzen Kreis bekannt.

Kopfweiden sind ein unverzichtbarer Bestandteil der heimischen Kulturlandschaft. Man findet sie meist am Rand feuchter Wiesen oder in der Nähe von Bächen. Früher war die Pflege der Bäume klar geregelt: Jeden Winter wurden immer ein paar zurückgeschnitten, das Holz kam in den Ofen und die Zweige wurden zu Körben, Zäunen und anderen Nutzgegenständen geflochten. Im Sommer wurden die Zweige als frisches Grün an das Vieh verfüttert. Mit den Jahren entwickeln die Bäume (meist Weiden) eine besondere Wuchsform: kurz und stämmig mit einem dicken Kopf. Für viele Tiere und Pflanzen bietet ein alter Kopfbaum Lebensraum: die rissige Rinde und zahlreiche Höhlen im weichen Holz sind ein Tummelplatz für Käfer, Schmetterlinge, Feldsperlinge, Steinkäuze und Fledermäuse. Werden sie nicht mehr geschnitten,droht Gefahr! Mit den Jahren wächst eine große, schwere Krone heran – zu viel für den kurzen Baum. Um die für die Natur so wertvollen Kopfbäume vorm auseinanderbrechen zu bewahren und ihren Schutz langfristig zu sichern, müssen sie gepflegt und auch nachgepflanzt werden, wo sie schon verschwunden sind.
Deshalb heißt es in jedem Winter: Säge an und schneiteln!