Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, einen Obstbaum im 4. Standjahr unter Anleitung selbst zu schneiden. Bitte Rosenschere mitbringen, wetterfeste Kleidung wird empfohlen. Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung findet bei Temperaturen unter minus 5 Grad nicht statt.
Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, einen Obstbaum unter Anleitung selbst zu schneiden. Die Obstbäume auf dieser Wiese wurden vor ca. 20 Jahren gepflanzt und gehen in die Fruchtphase über. Zuerst wird der Erziehungsschnitt überprüft und anschließend werden Techniken zur Fruchtholzförderung demonstriert. Wetterfeste Kleidung wird empfohlen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung findet bei Temperaturen unter minus 5 Grad nicht statt.
36 fleißige Naturschützer packten tätkräftig bei der Naturschutz-Aktion mit an
Zu der gemeinsamen Naturschutz-Aktion von BUND und Biologischer Station Ravensberg kamen am letzten Samstag 36 Helfer(!), um 37 Kopfweiden in Spenge-Baringdorf zu schneiden. Mit dabei waren dieses Mal neben den Leuten von der Biostation und dem BUND wieder fünf ehemalige Freiwillige (BFD und FÖJ) der Station und die Waldjugend Hiddenhausen mit insgesamt 15 tatkräftigen jungen Helfern. Alle packten fleißig mit an und so konnten an diesem Vormittag tatsächlich mehr als die hälfte alle Weiden geschnitten werden. Dennis Böse von der Biostation leitete wie immer sehr umsichtig die Arbeiten und war hoch zufrieden mit dem Ergebnis. Als Dankeschön für die fleißigen Naturschützer lud Familie Heining – Besitzer der Kopfweidenflächen – zum anschließenden Suppeessen auf der Deele ein.
Auch in diesem Jahr stand der November wieder im Zeichen der Obstbäume. Der Startschuss fiel am 10.November, dem Tag der jährlich stattfindenden Obstbaumverteilaktion. 304 Obstbäume wurden für 53 Besteller angeliefert, sortiert und geschnitten, sodass sie am Nachmittag von den neuen Besitzern abgeholt werden konnten. Wie jedes Jahr eine tolle Aktion, die nur im Team zu leisten ist und die Verbreitung von Obstbäumen in der Region vorantreibt.
Die Bestellliste für das nächste Jahr ist zusammen mit weiteren Informationen auf unserer Homepage unter Projekte -> Obstwiesen verfügbar.
Im Anschluss startete eine Obstbaum- Pflanzwoche, die immer wieder von Regenschauern geprägt wurde, am letzten Tag aber mit zeitweisem Sonnenschein und dem Massenzug der Kraniche erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
So ist für die Stadt Enger eine komplett neue Obstwiese mit 18 Bäumen angelegt worden und auch der Kreis Herford hat bestehende Wiesen erweitern lassen.
Ein besonderer Dank gilt wie immer unseren Freiwilligen und ehrenamtlichen Unterstützern, ohne die diese Aktionen nicht zu bewältigen wären.
Im prunkvollen großen Sitzungssaal im Rathaus Herford wurde am Montag, den 30.10.2023, der Naturschützer und Ornithologe Eckhard Möller geehrt: Der Landrat des Kreises Herford und der Bürgermeister der Stadt Herford haben ihm im Namen des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Im Kreise von Eckhards Familie und zahlreichen Freunden hat der Verwaltungschef des Kreises Herford die wirklich erstaunlich umfangreichen Verdienste des zu Ehrenden mit vielen Details und herzlichen Worten dargestellt. So hat Eckhard vor über 40 Jahren das Biologiezentrum Bustedt in Hiddenhausen mitbegründet und jahrzehntelang dort unterrichtet, er war 20 Jahre Kreisheimatpfleger, machte 40 Jahre lang Hunderte Exkursionen für die VHS Herford, war aktiv im Naturwissenschaftlichen Verein für Bielefeld und Umgegend, gründete den Herforder Verein für Geschichte, engagierte sich als langjähriger Sprecher der „Avifaunistischen Kommission von NRW“ in der NWO (Nordrhein-Westfälische Ornithologengesellschaft) und, und, und. Nebenher war er ein überaus beliebter Lehrer an der Ernst-Barlach-Realschule in Herford; überall im Kreis Herford trifft man auf begeisterte, ehemalige Schüler:innen und VHS-Exkursionsteilnehmer – immer noch begeistert, auch wenn der Kontakt zum zwei Meter-Mann Möller schon viele Jahre zurück liegt. Die Biologische Station weiß in ihm einen treuen Wegbegleiter, stets daran interessiert, sich über besondere (Vogel-)Arten und die Informationen dazu auszutauschen. Und in den letzten Jahren hat Eckhard den „Bioblitz“ im Kreis eingeführt und uns mitgerissen – das ist seine besonders hervorstechende Eigenschaft: mitreißend sein. Da haben wir ihm schon Anfang dieses Jahres einen kleinen Preis verliehen, weil er die meisten Arten gemeldet hat (s. Pressespiegel, NW vom 14.02.2023)! Von den sensationell 3.575 Arten im Kreis Herford (Platz 2 unter 400 Kreisen in Deutschland) hatte Eckhard 1.763 Arten beigetragen, natürlich nicht nur Vögel. Mit nicht nachlassendem Eifer und immer wieder mit großem Staunen über die Vielfalt der Natur.
Als Eckhard den schönen Orden an der Brust hatte, sprach der Leiter der Station noch ein paar Worte zum festlichen Anlass. Im Kreis Herford können wir froh sein, einen Menschen wie Eckhard Möller in unserer Region beheimatet zu wissen, mit lexikalischem Wissen über die Geschichte der Landschaft mit ihrer (bedrohten) Biodiversität, als einen enorm fachkundigen Fachornithologen, der überall bekannt ist wie ein bunter Hund – nicht nur in Herford sondern auch in der ganzen Birder-Community von Deutschland und darüber hinaus.
Herzlichen Glückwunsch, lieber Eckhard! Klaus Nottmeyer
An den Samstagen 25.11.2023, sowie 13.01. und 17.02.2024 ist jeder Helfer herzlich willkommen!Die Aktionen dauern jeweils von 9:30 bis ca. 13:00 Uhr. Am Ende wartet auf die fleißigen Helfer eine leckere Stärkung.
Bei der gemeinsamen Naturschutz-Pflegeaktion mit dem BUND am Samstag den 25.11.2023 sollen 37 alte Kopfweiden in Spenge-Baringdorf im Landschaftsschutzgebiet Spenger Mühlenbachsiek geschnitten werden. Kopfweiden sind ein unverzichtbarer Bestandteil der heimischen Kulturlandschaft. Man findet sie meist am Rand feuchter Wiesen oder in der Nähe von Bächen. Früher war die Pflege der Bäume klar geregelt: Jeden Winter wurden immer ein paar zurückgeschnitten, das Holz kam in den Ofen und die Zweige wurden zu Körben, Zäunen und anderen Nutzgegenständen geflochten. Im Sommer wurden die Zweige als frisches Grün an das Vieh verfüttert. Mit den Jahren entwickeln die Bäume (meist Weiden) eine besondere Wuchsform: kurz und stämmig mit einem dicken Kopf. Für viele Tiere und Pflanzen bietet ein alter Kopfbaum Lebensraum: die rissige Rinde und zahlreiche Höhlen im weichen Holz sind ein Tummelplatz für Käfer, Schmetterlinge, Feldsperlinge, Steinkäuze und Fledermäuse. Werden sie nicht mehr geschnitten,droht Gefahr! Mit den Jahren wächst eine große, schwere Krone heran – zu viel für den kurzen Baum. Um die für die Natur so wertvollen Kopfbäume vorm auseinanderbrechen zu bewahren und ihren Schutz langfristig zu sichern, müssen sie gepflegt und auch nachgepflanzt werden, wo sie schon verschwunden sind. Deshalb heißt es in jedem Winter: Säge an und schneiteln!
Bei der gemeinsamen Naturschutz-Pflegeaktion am Samstag den 13.01.2024 wird die Hecke einer Streuobstwiese im Naturschutzgebiet Jammertal (Herford-Stedefreund) zurückgeschnitten.
Am Samstag den 17.02.2024 stehen dann wieder die Kopfweiden im Mittelpunkt der Aktion: Im NSG Vlothoer Weserwiesen sind 48 Kopfweiden wieder dran für den Pflegeschnitt.
Treffpunkt
Parken an der Hafenstraße, 32602 Vlotho (Parkplatz an der Weser), von da Zufuß über den Treidelpfad zu den Kopfweiden (siehe Anfahrts-Skizze)
Weitere Informationen zu diesen Aktionen finden Sie unter „Veranstaltungen“
Streuobstwiesen sind wertvoller Bestandteil einer artenreichen Kulturlandschaft und bieten zahlreichen Arten ein Zuhause. Mahd oder Beweidung durch z.B. Schafe sorgen dafür, dass konkurrenzstarke Pflanzen wie beispielsweise Brennnesseln zurückgedrängt werden und sensiblere Pflanzen wie Margeriten somit eine Wachstums-Chance erhalten. Im Jammertal soll ein neuer Weidezaun aufgestellt werden. Dafür muss die Zauntrasse zunächst freigestellt werden. In diesem Zuge wird eine Hecke zurückgeschnitten und auf den Stock gesetzt. Für diese Aktion sind freiwillige Helfer:innen sehr gerne Willkommen. Nach der Arbeit wartet eine kleine Stärkung auf die fleißigen Naturschützer:innen.
Wegen des anhaltenden hohen Wasserstandes der Weser müssen wir unsere gemeinsame Naturschutzpflegeaktion am 17.02.2024 verlegen. Die Aktion findet nicht wie ursprünglich geplant im Naturschutzgebiet Vlothoer Weserwiesen sondern nun in Vlotho-Bonneberg statt.
Dort sollen im Landschaftsschutzgebiet „Oberlauf Borstenbach“ am Rande einer Streuobstwiese insgesamt 31 alte Kopfweiden geschnitten werden. Zuerst werden alle Äste direkt an den Baumköpfen abgesägt. Das ist vergleichsweise schnell gemacht, doch mit dem Aufräumen und verarbeiten der Äste beginnt dann die „eigentliche“ Arbeit. Für die viele Handarbeit, die dafür nötig ist, freuen wir uns auf tatkräftige Unterstützung! Jede helfende Hand ist gerne gesehen! Nach der Arbeit wartet eine leckere Stärkung auf die fleißigen Naturschützer.
Termin
Samstag – 17.02.2024
Leitung
Dennis Böse und Thomas Wehrenberg
Treffpunkt
Parken an der Loher Str. auf Höhe der Hausnummer 40, 32602 Vlotho-Bonneberg (siehe Anfahrts-Skizze)
Ein Abend rund um den Vogel des Jahres. Mit viel Wissen, Witz und Charme lassen Vorleser Dirk Strehl und Vogelkundler Klaus Nottmeyer das unscheinbare Braunkehlchen zum kleinen Star des Abends werden. Lyrik, Mythos, Biologie, Gefährdung und Schutz des „Pömpelvogels“- alles ist dabei!
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Grüne Liste Vlotho statt. Ein Flyer informiert über die wichtigsten Dinge:
Leitung:
Notti & Strehli
Treffpunkt:
BrOTSCHAFT Bahnhof Vlotho – Karlchens Backstube Weserstr. 20, 32602 Vlotho
Dauer:
ab 19:00
Teilnahmegebühr:
Eintritt frei, über eine kleine Spende freuen wir uns
Die Naturschutz-Aktion im Jammertal am Mittwoch war ein voller Erfolg! Das gesamte Team der Biologischen Station hat gemeinsam mit vier helfenden BUND-Mitglieder:innen die aufkommenden Gehölzsämlinge aus dem Boden der Heide gezogen. Der Gehölzaufwuchs gefährdet die Erhaltung und Entwicklung des besonderen Lebensraumes und somit auch die auf der Heide vorkommenden Tier- und Pflanzenarten.
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für alle helfenden Hände bedanken – das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen!
Streuobstwiesen sind ein Bestandteil der heimischen Kulturlandschaft. Vielen Tieren und auch Pflanzen bietet eine alte Streuobstwiese einen wichtigen Lebensraum: die rissige Rinde und zahlreiche Höhlen im alten Holz sind ein Tummelplatz für Käfer, Schmetterlinge, Feldsperlinge, Steinkäuze und Fledermäuse.
Nach einer Einführung zum Thema „Streuobstwiese – Pflege und Ökologie“ wird den Teilnehmern der Erziehungsschnitt an jungen Kernobstbäumen erläutert. Des Weiteren wird der Fruchtholzschnitt an älteren Kernobstbäumen demonstriert. Anschließend hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, mindestens einen Obstbaum unter Anleitung selbst zu schneiden.
An den vergangenen drei Wochenenden war die Biologische Station auf mehreren Veranstaltungen im Kreis Herford unterwegs.
Neben einem guten Austausch mit Interessierten haben wir unsere Naturschutz-Arbeit und die aktuellen Projekte präsentiert. Auch Kinder hatten bei dem Basteln von heimischen Vögeln oder erkunden der Fühlkästen ihren Spaß. Wer sein Wissen und sein Glück testen wollte, konnte außerdem an unserem Glücksrad drehen und sogar einen Gewinn abstauben!
Seit 1994 leisten junge Menschen bei der Biologischen Station Ravensberg im Kreis Herford entweder ihren Zivildienst, ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) oder ihren Bundesfreiwilligendienst (BFD). Sie waren und sind ein unverzichtbarer Bestandteil für den praktisch-konkreten Schutz von Natur und Landschaft im Kreis Herford.
Das neue Team von vier jungen Leuten – zweimal FÖJ, zweimal BFD – hat am 01.08.2023 ihren Dienst angetreten. Sie heißen: Nick Barduhn, Fynn Hebrock, Friederike Hilpert und Lukas Matthes.
Im Laufe ihres Jahres lernen die Neuen viele Dinge rund um den Naturschutz kennen: Sie werden Lebensräume erfassen (z.B. Kopfweiden und Obstwiesen), Vögel und Amphibien zählen und beim Gehölzschnitt mithelfen, bei Pflanzungen von Bäumen und Hecken, bei den Veranstaltungen der Station und natürlich auch bei Arbeiten im Büro.
Dabei lernen sie den Umgang mit den verschiedensten Geräten der Landschaftspflege und das Arbeiten mit unterschiedlichen EDV-Programmen kennen. Begleitet wird der Freiwilligendienst durch informative und lehrreiche Seminare zu verschiedenen ökologischen und umweltpolitischen Themen.
Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit den Neuen!
Das bekannte Duo „Notti & Strehli“ wird den Kiebitz als diesjährigen Vogel des Jahres in gewohnter Weise vorstellen. Dabei kommt viel Witz, Wissen und Charme zum Einsatz – wie schon in den Vorjahren bei Feldlerche, Wiedehopf, Turteltaube und Co. Hinter dem „Künstlernamen“ des Duos Notti & Strehli verbergen sich der Herforder Buchhändler und Vorleser Dirk Strehl sowie Klaus Nottmeyer, Vogelkundler bei der Biologischen Station. Der eine hält die Wissenschaft hoch, der andere die Kunst. Dabei geht es keineswegs immer ernst zu, vielfach wird die Position des anderen durch den Kakao gezogen, es kann sogar gesungen werden. Neben Lyrik und Prosa sowie den wesentlichen Fachdaten zu Biologie, Gefährdung und Schutz des auffälligen Agrarvogels wird die Landschaft vorgestellt, in der Kiebitze auch in Löhne ihre Nester anlegen und ihre Jungen großziehen wollen. Leider sind die auffälligen Frühlingsboten überaus selten geworden und ein Überleben der Art im Kreis Herford ist ungewiss.
Termin:
Donnerstag 21.11.2024
Leitung:
Notti & Strehli
Treffpunkt:
Forum, Werretalhalle, Alte Bünder Str. 14, 32584 Löhne
Gute Nachrichten: Die Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford hat aktuell (am 26.6.23) eine Förderzusage des LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) aus Münster erhalten. Erst seit diesem Jahr gibt es dort überhaupt eine „Projektförderung für Biologische Stationen und vergleichbare Einrichtungen“ in Westfalen-Lippe. Die neue „Förderlinie umfasst insgesamt ein großes Volumen von 1,25 Mio. Euro pro Jahr. Darüber sollen so wichtige Bausteine wie Netzwerkbildung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oder Fortbildungsleistungen finanziert werden.“ so der LWL in einer Presseerklärung dazu. Ende Mai haben die Gremien des LWL entschieden – und unsere Biostation ist dabei!
Wir freuen uns sehr, dass wir nun ein größeres, schon lange geplantes Projekt zügig umsetzen können: Ähnlich wie für das Fahrrad („Fahr-im-Kreis.de“) werden wir mit der LWL-Unterstützung in Höhe von 64.000,00 € unser Projekt „Natur und Kultur – Wandern im Kreis Herford “ bis Ende 2024 fertig stellen können. Auch andere Zuwendungsgeber haben sich gefunden: Die Stiftung der Sparkasse Herford, die Stiftung für die Natur Ravensberg und die Touristikgemeinschaft Wittekindsland haben den Rest zur Gesamtsumme von 117.000,- € beigesteuert.
Damit werden nicht nur die 25 bestehenden „Natur & Kultur-Wanderungen“ überabeitet oder neu konzipiert, sondern auch ganz neue Routen entwickelt. Auf einer eigenen Website werden alle Angebote zum Fußwandern im Kreis zusammengefasst. Über www.wandern-im-kreis-herford.de wird das Wandern (zentral und ansprechend) für alle Bürgerinnen und Bürger des Kreises aufbereitet. Für alle Wanderungen wird es zudem GPS-Tracks zum Download geben und sie werden im Teutonavigator eingepflegt. Dazu kommt die touristische Vermarktung für alle interessierten Besucher:innen. Als besonderen Anreiz, den Kreis Herford wandernd zu entdecken, werden landschaftliche Highlights in kurzen Filmclips dargestellt.
Der Bericht ist 94 Seiten stark und umfasst die Darstellung ausgewählter Vogelarten aus dem ganzen Jahr 2022. Knapp 26.000 Meldungen vor allem aus dem Ehrenamt sind via www.ornitho.de eingegangen – wieder eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr.
Folgende vogelkundliche Ereignisse haben begeistert und begeistern noch: Erneut im Enger Bruch gab es eine Sensation bei den Brutvögeln: Erstmalig im Kreis Herford brütete die Knäkente im Highlight-NSG. Weniger als 100 Paare werden für ganz NRW geschätzt.
Überraschend und auch ein wenig zum Schmunzeln anregend der zweite neue Brutvogel für den Kreis: Die Silbermöwe! Und das erste Paar dieser vormaligen Küstenart hat das Dach der Kreisverwaltung ausgesucht! Zwei Küken wurden flügge und konnten auch farbmarkiert werden.
Die Realisierung des umfangreichen Vogelberichtes hat viel Freude gemacht -natürlich auch viel Arbeit. Glücklicherweise hat uns eine Förderung der Kreis Herford erneut geholfen, den Bericht zu realisieren. Vielen Dank! Und schon das dritte Mal hat die meiste Arbeit Carmen Röhr (jetzt Masterstudentin in Hildesheim) geschultert. Vielen Dank an sie für ihren unermüdlichen Einsatz (immer arbeitsbereit, wo es WLAN gibt!).
Vor der Mahd steht die Wildtierrettung im Vordergrund!
In den vergangenen Tagen hat die Biologische Station mit der diesjährige Heugewinnung gestartet.
Zuerst wurden Flächen westlich von Bünde gemäht und mittlerweile sind wir auch im Naturschutzgebiet Elseaue angefangen. Vor der Mahd steht die Wildtierrettung im Vordergrund. Mit Drohnen und Wärmebildkameras können so Rehkitze, Hasen und Bodenbrüter fachgerecht geschützt werden. Ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz.
Unser Team ist wieder im „Kreis Herford“ gelistet, natürlich hoch motiviert am Start und freut sich auf Dich/Sie als Teammitglied
Im Zeitraum vom 16. Mai bis zum 05. Juni 2023 treten wir gemeinsam für Klimaschutz, Radförderung und eine saubere Luft in unserem Kreis in die Pedale! Die Biologische Station Ravensberg hat beim diesjährigen Stadtradeln ein motiviertes Team am Start und sucht noch Mitradler. Wer also Lust am Radfahren hat registriert sich einfach auf www.stadtradeln.de/kreis-herford (als Kommune bitte Kreis Herford auswählen) und tritt unserem Team „Biologische Station Ravensberg“ bei.
Aber was ist Stadtradeln eigentlich? Und wie funktioniert das Ganze?
Hier einige Hinweise:
STADTRADELN ist eine internationale Kampagne des Klima-Bündnis. Ziel ist es, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ein Zeichen für die Radförderung in der Kommune zu setzen – und Spaß beim Radfahren zu haben! Im Rahmen dieses Wettbewerbs treten Teams aus Kommunalpolitikerinnen, Schulklassen, Vereinen, Unternehmen und Bürgerinnen für Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität in die Pedale.
Im Zeitraum vom 16. Mai bis zum 05. Juni 2023 sollen an 21 aufeinanderfolgenden Tagen möglichst viele Kilometer beruflich und privat mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Während des Aktionszeitraums tragen Radelnde die gefahrenen Kilometer online ein oder tracken sie direkt mit der STADTRADELN-App. Auch eine manuelle Erfassung über einen Erfassungsbogen ist möglich. Die Ergebnisse des Kreises, der Kommunen und Teams werden auf der STADTRADELN-Internetseite veröffentlicht, sodass sowohl bundesweite Vergleiche zwischen den Kreisen/Kommunen als auch Teamvergleiche innerhalb des Kreises/der Kommunen möglich sind und für zusätzliche Motivation sorgen.
Die Landfrauen Kirchlengern sammelten zusammen mit der Biologischen Station Ravensberg zwischen Löhne und Bad Oeynhausen angeschwemmten Müll aus der Werre.
Am Samstag trafen sich am ehemaligen Löhner Wehr an der Schützenstraße sechs Frauen von den Landfrauen Kirchlengern mit einem Team von unserer Biostation um einen fünf Kilometer langen Streckenabschnitt der Werre von Müll zu befreien. Zwischen Brückenhaus Löhne und dem Sielwehr Bad Oeynhausen waren sie mit Booten unterwegs – die Firma „Rio Negro Kanu- und Outdoorevents“ aus Bad Salzuflen hatte die Kanus und Ausrüstung für die besondere Aktion zur Verfügung gestellt.
Nach ca. 5 Stunden waren alle wohlbehalten am Ziel angekommen und staunten über den eingesammelten Müllberg: große, gefüllte Plastiksäcke mit unzähligen Kleinteilen, Kunststoffteile, ein Kindereinkaufswagen, ein Stuhl, Plastikflaschen, Kanister und sogar ein Kühlschrank wurden aus dem Fluß gefischt – die Aktion war also ein voller Erfolg!!!
Für eine fachgerechte Entsorgung der Fundstücke wurde ebenfalls gesorgt: „Der Müll wird über die Stadtwerke Bad Oeynhausen abgeholt und entsorgt“, so Helga Ewers-Balzer.
Bei dieser tollen Aktion mit dabei waren von den Landfrauen Karola Vogt, Nina Schröder, Manuela Dankert, Ina Gaede, Ulrike Lieneweg, Stephanie Krömker und Helga Ewers-Balzer, die auch Mitarbeiterin bei der Biostation ist. Von unserer Station halfen Dennis Böse, Mathis Budde, Lena Hollinderbäumer, Niklas Rott und Swantje Jörrens mit. Unterstützt wurde die Gruppe von Rio-Negro-Guide Ona.
Zwei Tage war es um und im Herrenhaus so voller Menschen, wie wir es noch nicht erlebt haben. Tausende, möglicherweise sogar deutlich mehr als zehntausend Interessierte wurden durch das diesjährige Geschichtsfest nach Stift Quernheim gelockt. Der Kreisheimatverein, in dem die Station schon seit über 20 Jahren Mitglied ist, veranstaltet dieses große Heimatfest alle zwei Jahre; immer in einer anderen Stadt des Kreises. Nun war Kirchlengern an der Reihe – mit dem Ortsteil Stift Quernheim – dem „schönsten Dorf unserer Kommune“, so sagte es selbst der Bürgermeister Rüdiger Meier bei der offiziellen Eröffnung.
Mitten drin beim großen Fest, in Vorbereitung und Durchführung war unsere Biostation – als jahrzehntelanger „Bewohner“ des Herrenhauses, dem alten Sitz der Äbtissinnen.
Es hat bei all der Arbeit sehr viel Spaß und Freude gemacht, so viele Menschen zu erleben, die sich für die Geschichte des alten Damenstiftes interessieren. Das Herrenhaus wurde für zwei Tage zum „Damenhaus“. In den Sofageschichten wurden z.B. viele interessante Beiträge zur Geschichte der Frauen geboten, immer mit Bezug zur Vergangenheit des Stiftes und darüber hinaus.
Um das Haus standen viele Stände, mit historisch-kulinarischen Angeboten, praktischen Informationen z.B. zu Essgewohnheiten, der Mode aus alter Zeit und mehr.
Im Haus haben wir mithilfe unseres neuen Präsentationsbildschirmes „Folien“ über den Laubfrosch in den Rötekuhlen in Spenge vorgeführt. Als ein Teil des schon fast kultigen Duos „Notti & Strehli“ stellte unser Stationsornithologe Klaus Nottmeyer mit dem Herforder Buchhändler und Vorleser Dirk Strehl den diesjährigen Vogel des Jahres, das Braunkehlchen, am Samstagabend in der Dorfkirche vor. Im bunten Treiben um unseren Hauptsitz trafen wir viele treue Wegbegleiter und lernten neue kennen. Ein rundum erfolgreiches, sehr schönes Fest. Unsere Station zeigte dabei ganz aktiv, dass sie ebenso ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft ist wie der gesamten Kreisbevölkerung. Die Geschichte des Menschen ist auf das engste verbunden mit der Geschichte der Landschaft – mit den Pflanzen und Tieren, mit denen wir uns den Lebensraum teilen.
Am 29.und 30.4.2023 startet das Kreisgeschichtsfest in Stift Quernheim und die Biologische Station Ravensberg und das Herrenhaus sind mitten drin. Neben einer Präsentation der Biostation zum Thema „Röthekuhlen – Neuer Lebensraum für Laubfrosch und Co.“ wird es im Herrenhaus, das an diesem Wochenende zum „Damenhaus“ wird, viele unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen geben:
Mitmachausstellung: »Nur eine Mode«
Tischinszenierungen: Die Tafelfreuden der Stiftsdamen um 1800 im Vergleich zu einem typischen Bauerntisch
Erzählte Stiftsgeschichte: Auf die Couch!
Wie kleideten sich die Stiftsdamen? Schranktür öffne dich: Was nannten die Stiftsdamen ihr Eigen?
Auf ein Likörchen auf dem alten Sofa im Herrenhaus: Impulsvorträge zu Frauenbiographien
Historische Schau durch die Geschichte der Mode
Interessantes, Schauerliches, Wissenswertes im Gewölbekeller
Seien Sie gespannt und kommen Sie vorbei, wenn ganz Stift Quernheim im Zeichen der Geschichte steht und gleichzeitig seinen 875. Geburtstag feiert. Auch in der Stiftskirche und auf dem Festplatz wird Ihnen einiges geboten.
Die Fachtagung bietet die Möglichkeit, sich über die aktuelle Verbreitung des Bibers in NRW, Herausforderungen und Chancen im Umgang sowie über den Stand des Bibermanagementplan NRW zu informieren und auszutauschen.
Eingeladen sind Mitarbeiter:innen aus behördlichen Einrichtungen, Biologischen Stationen, Planungsbüros, der Umweltbildung sowie weitere Interessierte.
Eine Exkursion zu Biberstandorten an der Else rundet die Veranstaltung ab.
Treffpunkt und weitere Informationen zu der Fachtagung finden Sie in der PDF(Handy) / PDF(PC).
Leitung:
Eva Pier (NUA), Dr. Lutz Dalbeck (Biologische Station Düren) & Klaus Nottmeyer (Biologische Station Ravensberg)
Am30.03.2023 findet von 9:15 bis ca. 17:00 Uhr in Kirchlengern eine Fachtagung mit Exkursion statt.
Die Fachtagung von der Natur- und Umweltschutz- Akademie NRW in Kooperation mit der Biologischen Station Düren und der Biologischen Station Ravensberg findet am Donnerstag den 30.03.2023 bei dem Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Südlengern statt. Sie bietet die Möglichkeit, sich über die aktuelle Verbreitung des Bibers in NRW, Herausforderungen und Chancen im Umgang sowie über den Stand des Bibermanagementplan NRW zu informieren und auszutauschen. Eingeladen sind Mitarbeiter:innen aus behördlichen Einrichtungen, Biologischen Stationen, Planungsbüros, der Umweltbildung sowie weitere Interessierte.
Eine Exkursion zu Biberstandorten an der Else rundet die Veranstaltung ab.
Auf einem Acker angrenzend zum Naturschutzgebiet Blutwiese hat die Bundesstraßenverwaltung 2016 eine etwa 6 ha große Ausgleichfläche gekauft. Auf ihr werden seitdem Maßnahmen durchgeführt, um die negativen Folgen des Eingriffes durch die Nordumgehung der A30 abzumildern: Der Ackerboden wurde abgeschoben, mehrere Gewässer angelegt und eine dichte Hecke gepflanzt.
Kurz darauf stellten sich schnell besondere Vogelarten ein, die auf der großen, offenen Fläche rasten, Nahrung suchen, baden und auch brüten. Naturinteressierte Beobachter haben seltene Zugvogelarten entdeckt, wie z.B. Schwarzstorch, Wespenbussard, Kampfläufer, Zwergschnepfe oder Temminckstrandläufer. Auch einige Brutvogelarten, wie Weißstorch, Graugans, Reiherente, Zwergtaucher, Kiebitz oder Flußregenpfeifer nutzen die kurz gehaltenen Flächen mit Zugang zum Wasser. Zu den Wintergästen zählt die besonders geschützte Blässgans, die sich zu den heimischen Graugänsen gesellt und nur mit geschultem Blick zu unterscheiden ist. In der Hecke haben sich ebenfalls einige besondere Arten angesiedelt. Neben dem leider sehr selten gewordenen Gelbspötter, der mit mehreren Paaren anwesend ist, wurde ab 2019 in zwei Jahren ein Orpheusspötter entdeckt. Diese mediterrane Art breitet sich immer weiter Richtung Norden aus; es gibt in ganz NRW jedes Jahr nur eine handvoll Meldungen dieses fleißigen Sängers und zaghaften Neubürgers.
Neuer Beobachtungsstandort
Dieser kleine, feine Hotspot der Vogelbeobachtung hat seit Februar eine neue Attraktion: Mit Unterstützung durch das EU- Programm ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) konnte der Kreis Herford die Arbeiten für einen Beobachtungsstandort in Auftrag geben. Die Planungen inklusive Antragstellung und Baubegleitung organsierte der Kreis Herford mit Unterstützung der Biologischen Station Ravensberg, die das Gebiet seit nunmehr 30 Jahren fachlich betreut. Die Gesamtkosten betragen etwa 20.000,- €. Unter der Regie des Herforder Architekten Frank Büsing haben die Firmen Wilmsmeier Erd- und Tiefbau GmbH und Berkemeier Bautischlerei und Zimmerei (beide aus Bad Salzuflen) in beeindruckender Schnelligkeit einen sehr komfortablen Beobachtungstand errichtet. Vom Blutwiesenweg kann man die Hütte ebenerdig betreten, auch Rollstuhlfahrer können an die Wand mit eingebauten Ausgucklöchern heranfahren und beobachten. Heute wurde diese Hütte eingeweiht.
QR Code
Viele Vogelbeobachter:innen nutzen für die Dokumentation ihrer Beobachtungen die App NaturaList der Internetplattform Ornitho.de. Seit Anlage der Fläche wurden in sechs Jahren über 2.200 Beobachtungen eingetragen! Für Besucher, die diese App nicht auf ihrem Smartphone nutzen, gibt es ab dem Frühsommer eine Informationstafel mit QR-Code, um zu diesen Beobachtungen zu gelangen. Schnell eingescannt zeigt der Link an, welche Vogelarten in den letzten 15 Tagen um die Hütte herum gemeldet wurden.
Das Gebiet
Die Blutwiese selbst ist ein kleines Naturschutzgebiet mit einigen Feuchtwiesen, kleinen Waldstücken und größeren Schilfflächen. Im gesamten Gebiet stehen über 100 Kopfbäume, die in regelmäßigen Abständen von der Biologischen Station gepflegt werden. Durch den Bau der Autobahn sind etwa ¼ der ursprünglichen Fläche verloren gegangen. Es ist geplant, das NSG unter Einbeziehung dieser und anderer Ausgleichsflächen zu erweitern.
Die Naturschutz-Aktion am vergangenen Samstag im“Im Kracht“ an einem Nebengewässer des Dornmühlenbaches war ein voller Erfolg. Um die 30 Helfer sind trotz des Regenwetters gekommen, um 38 Kopfweiden zu pflegen. Neben den Leuten vom BUND und den Mitarbeitern der Biologischen Station mit ihren aktuellen Helfern im Bundesfreiwilligendienst und dem Freiwilligen ökologischen Jahr waren auch wieder einige Ehemalige der Station sowie zahlreiche junge Helfer der Waldjugend Hiddenhausen engagiert am Werk.
Am Ende der Aktion waren alle Kopfbäume fachgerecht geschneitelt und das Schnittmaterial zum späteren Abtransport aufgestapelt. Die Biostation bedankt sich noch einmal ganz herzlich bei allen fleißigen Naturschützern für ihren tatkräftigen Einsatz!
Statt Gehölze am Doberg werden Kopfweiden in Rödinghausen-Schwennigdorf geschnitten.
Bei der letzte Gemeinschaftsaktion mit dem BUND in diesem Winter sollen 38 junge und alte Kopfweiden im geschützten Landschaftsbestandteil „Böckeler Mühlenbachsieksystem“ geschneitelt werden.
Treffen ist um 9:30 Uhr an der Straße Im Kracht 26 (Hof Möhle): Anfahrts-Skizze
Wir freuen wir uns auf tatkräftige Unterstützung!
Nach der Arbeit wartet eine kleine Stärkung auf die fleißigen Naturschützer.
Das Ende des Jahres 2022 bedeutet auch das Ende des ersten bundesweiten „Bioblitz“. Während 2021 lediglich einige Städte bzw. Kreise um die längste Artenliste wetteiferten, waren im Jahr 2022 im ganzen Bundesgebiet über 400 Gebietskörperschaften am Wettbewerb beteiligt. Und es ging hoch her: Die vordersten Plätze des Podiums waren heiß umkämpft und es wurden phänomenale Artenlisten zusammengetragen!
Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster hatte zum bundesweiten Bioblitz aufgerufen und alle – sowohl Personen ohne als auch mit Vorwissen – konnten mitmachen. Das Ziel war es, in einem bestimmten Kreis oder einer kreisfreien Stadt im Laufe des Jahres so viele Tier- und Pflanzenarten wie möglich nachzuweisen.
Alle Informationen konnten einfach per Smartphone-Kamera und App eingesammelt und gespeichert werden. Praktischerweise hilft die kostenfreie App ObsIdentify direkt bei der Bestimmung (www.observation.org). Die künstliche Intelligenz der App erkennt unzählige heimische Arten anhand der Fotos – Pilze, Pflanzen, Schmetterlinge, Wanzen, Libellen und viele andere mehr. Die gemeldeten Daten werden durch Fachleute überprüft, sodass ein wertvoller Datensatz entsteht, der wissenschaftlichen Ansprüchen genügt und dem Naturschutz zur Verfügung gestellt wird.
Im gesamten Jahr 2022 sind beeindruckende Zahlen zusammengekommen. Insgesamt haben mehr als 20.000 Melder:innen in ganz Deutschland mehr als zwei Millionen Beobachtungen gemeldet! Der Kreis Herford war phasenweise sogar bundesweit auf Platz 1 der Rangliste und steht am Ende des Wettbewerbs sogar auf dem Treppchen! Die letzten Wochen des Wettbewerbs waren von einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Aachen geprägt. Letztendlich konnten insgesamt im Kreis Herford sagenhafte 3.575 Arten nachgewiesen werden!
Ein großer Dank geht an alle 281 engagierten Naturbegeisterten, die im Kreis Herford über 30.000 Meldungen veröffentlicht haben und zu dieser beeindruckenden Artenliste beigetragen haben.
Unter den vielen gemeldeten Arten verstecken sich einige Besonderheiten, die im Rahmen des Bioblitzes im Kreis Herford entdeckt wurden. Dazu zählt die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana), die im letzten Jahr auch in einigen Medien für Aufmerksamkeit sorgte. Die Auswirkungen des Klimawandels sorgen bei einigen Arten für Arealverschiebungen. So konnte sich die ursprünglich vor allem im Mittelmeerraum beheimatete Spinne durch die globale Erwärmung auch in Deutschland ausbreiten. Die Meldungen auf observation.org zeigen diese Entwicklung recht deutlich (siehe Karten 2016-2022). Der erste Nachweis für diese Art im Kreis Herford gelang am 16. März und gehört damit zu den nördlichsten Nachweisen der Spinne im Jahr 2022.
Eine weitere Sensation war der Nachweis des Krähenfuß-Wegerichs (Plantago coronopus). Eine unscheinbare, kleine Pflanze, deren Schwerpunkt der Verbreitung hauptsächlich in Küstennähe liegt. Dort ist sie häufig auf Salzwiesen oder an ähnlich salzigen Standorten zu finden. Deutlich seltener ist die Art im Binnenland zu entdecken. Erst 2019 gelang der erste Nachweis für den Kreis Herford. Im Rahmen des BioBlitzes konnte die Art nun erneut entdeckt werden!
Kurz vor Ende des Wettbewerbs gelang noch ein brillanter Erstnachweis für den Kreis Herford: der Blaue Rindenpilz (Terana caerulea). Er ist durch seine violett- bis fast dunkelblaue Farbgebung zwar auffällig, gilt in Deutschland aber als äußerst selten. Da er zu den Saprobionten, also zu den Holzzersetzern, zählt, benötigt er große Ansammlungen von Totholz, die in den modernen Wirtschaftswäldern leider oftmals selten geworden sind. Insgesamt gab es von dieser Art nur fünf Nachweise im letzten Jahr in ganz Nordrhein-Westfalen und einen davon im Kreis Herford!
Und: Nach dem Bioblitz ist vor dem Bioblitz – Anfang des Jahres 2023 haben sich in kurzer Zeit bereits wieder viele Melder:innen auf den Weg gemacht und die App wird weiter rege eingesetzt.
Das Asbeke-Kinzbachtal ist ein typisches, stark verzweigtes Ravensberger Siektal mit seinen relativ naturnahen Fließgewässern und den Grünlandgesellschaften im Talgrund. Es bietet auch Spuren vergangener Jahrhunderte. Die alte Badeanstalt am Kinzbach, die Wassermühle am Heier Mühlenbach, der Pierkamp aus dem 30-jährigen Krieg – oder wissen Sie was ein „Freistuhl“ war? Der Jöllenbecker Weg stellte früher die Verbindung vom Münsterland in den Norden dar. Ein Landschaftsteil, vor den Toren der Stadt Herford gelegen, und doch wenigen Bürgern bekannt.