Zwei Tage war es um und im Herrenhaus so voller Menschen, wie wir es noch nicht erlebt haben. Tausende, möglicherweise sogar deutlich mehr als zehntausend Interessierte wurden durch das diesjährige Geschichtsfest nach Stift Quernheim gelockt. Der Kreisheimatverein, in dem die Station schon seit über 20 Jahren Mitglied ist, veranstaltet dieses große Heimatfest alle zwei Jahre; immer in einer anderen Stadt des Kreises. Nun war Kirchlengern an der Reihe – mit dem Ortsteil Stift Quernheim – dem „schönsten Dorf unserer Kommune“, so sagte es selbst der Bürgermeister Rüdiger Meier bei der offiziellen Eröffnung.
Mitten drin beim großen Fest, in Vorbereitung und Durchführung war unsere Biostation – als jahrzehntelanger „Bewohner“ des Herrenhauses, dem alten Sitz der Äbtissinnen.
Es hat bei all der Arbeit sehr viel Spaß und Freude gemacht, so viele Menschen zu erleben, die sich für die Geschichte des alten Damenstiftes interessieren. Das Herrenhaus wurde für zwei Tage zum „Damenhaus“. In den Sofageschichten wurden z.B. viele interessante Beiträge zur Geschichte der Frauen geboten, immer mit Bezug zur Vergangenheit des Stiftes und darüber hinaus.
Um das Haus standen viele Stände, mit historisch-kulinarischen Angeboten, praktischen Informationen z.B. zu Essgewohnheiten, der Mode aus alter Zeit und mehr.
Im Haus haben wir mithilfe unseres neuen Präsentationsbildschirmes „Folien“ über den Laubfrosch in den Rötekuhlen in Spenge vorgeführt. Als ein Teil des schon fast kultigen Duos „Notti & Strehli“ stellte unser Stationsornithologe Klaus Nottmeyer mit dem Herforder Buchhändler und Vorleser Dirk Strehl den diesjährigen Vogel des Jahres, das Braunkehlchen, am Samstagabend in der Dorfkirche vor. Im bunten Treiben um unseren Hauptsitz trafen wir viele treue Wegbegleiter und lernten neue kennen. Ein rundum erfolgreiches, sehr schönes Fest. Unsere Station zeigte dabei ganz aktiv, dass sie ebenso ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft ist wie der gesamten Kreisbevölkerung. Die Geschichte des Menschen ist auf das engste verbunden mit der Geschichte der Landschaft – mit den Pflanzen und Tieren, mit denen wir uns den Lebensraum teilen.
Am 29.und 30.4.2023 startet das Kreisgeschichtsfest in Stift Quernheim und die Biologische Station Ravensberg und das Herrenhaus sind mitten drin. Neben einer Präsentation der Biostation zum Thema „Röthekuhlen – Neuer Lebensraum für Laubfrosch und Co.“ wird es im Herrenhaus, das an diesem Wochenende zum „Damenhaus“ wird, viele unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen geben:
Mitmachausstellung: »Nur eine Mode«
Tischinszenierungen: Die Tafelfreuden der Stiftsdamen um 1800 im Vergleich zu einem typischen Bauerntisch
Erzählte Stiftsgeschichte: Auf die Couch!
Wie kleideten sich die Stiftsdamen? Schranktür öffne dich: Was nannten die Stiftsdamen ihr Eigen?
Auf ein Likörchen auf dem alten Sofa im Herrenhaus: Impulsvorträge zu Frauenbiographien
Historische Schau durch die Geschichte der Mode
Interessantes, Schauerliches, Wissenswertes im Gewölbekeller
Seien Sie gespannt und kommen Sie vorbei, wenn ganz Stift Quernheim im Zeichen der Geschichte steht und gleichzeitig seinen 875. Geburtstag feiert. Auch in der Stiftskirche und auf dem Festplatz wird Ihnen einiges geboten.
Die Fachtagung bietet die Möglichkeit, sich über die aktuelle Verbreitung des Bibers in NRW, Herausforderungen und Chancen im Umgang sowie über den Stand des Bibermanagementplan NRW zu informieren und auszutauschen.
Eingeladen sind Mitarbeiter:innen aus behördlichen Einrichtungen, Biologischen Stationen, Planungsbüros, der Umweltbildung sowie weitere Interessierte.
Eine Exkursion zu Biberstandorten an der Else rundet die Veranstaltung ab.
Treffpunkt und weitere Informationen zu der Fachtagung finden Sie in der PDF(Handy) / PDF(PC).
Leitung:
Eva Pier (NUA), Dr. Lutz Dalbeck (Biologische Station Düren) & Klaus Nottmeyer (Biologische Station Ravensberg)
Am30.03.2023 findet von 9:15 bis ca. 17:00 Uhr in Kirchlengern eine Fachtagung mit Exkursion statt.
Die Fachtagung von der Natur- und Umweltschutz- Akademie NRW in Kooperation mit der Biologischen Station Düren und der Biologischen Station Ravensberg findet am Donnerstag den 30.03.2023 bei dem Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Südlengern statt. Sie bietet die Möglichkeit, sich über die aktuelle Verbreitung des Bibers in NRW, Herausforderungen und Chancen im Umgang sowie über den Stand des Bibermanagementplan NRW zu informieren und auszutauschen. Eingeladen sind Mitarbeiter:innen aus behördlichen Einrichtungen, Biologischen Stationen, Planungsbüros, der Umweltbildung sowie weitere Interessierte.
Eine Exkursion zu Biberstandorten an der Else rundet die Veranstaltung ab.
Auf einem Acker angrenzend zum Naturschutzgebiet Blutwiese hat die Bundesstraßenverwaltung 2016 eine etwa 6 ha große Ausgleichfläche gekauft. Auf ihr werden seitdem Maßnahmen durchgeführt, um die negativen Folgen des Eingriffes durch die Nordumgehung der A30 abzumildern: Der Ackerboden wurde abgeschoben, mehrere Gewässer angelegt und eine dichte Hecke gepflanzt.
Kurz darauf stellten sich schnell besondere Vogelarten ein, die auf der großen, offenen Fläche rasten, Nahrung suchen, baden und auch brüten. Naturinteressierte Beobachter haben seltene Zugvogelarten entdeckt, wie z.B. Schwarzstorch, Wespenbussard, Kampfläufer, Zwergschnepfe oder Temminckstrandläufer. Auch einige Brutvogelarten, wie Weißstorch, Graugans, Reiherente, Zwergtaucher, Kiebitz oder Flußregenpfeifer nutzen die kurz gehaltenen Flächen mit Zugang zum Wasser. Zu den Wintergästen zählt die besonders geschützte Blässgans, die sich zu den heimischen Graugänsen gesellt und nur mit geschultem Blick zu unterscheiden ist. In der Hecke haben sich ebenfalls einige besondere Arten angesiedelt. Neben dem leider sehr selten gewordenen Gelbspötter, der mit mehreren Paaren anwesend ist, wurde ab 2019 in zwei Jahren ein Orpheusspötter entdeckt. Diese mediterrane Art breitet sich immer weiter Richtung Norden aus; es gibt in ganz NRW jedes Jahr nur eine handvoll Meldungen dieses fleißigen Sängers und zaghaften Neubürgers.
Neuer Beobachtungsstandort
Dieser kleine, feine Hotspot der Vogelbeobachtung hat seit Februar eine neue Attraktion: Mit Unterstützung durch das EU- Programm ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) konnte der Kreis Herford die Arbeiten für einen Beobachtungsstandort in Auftrag geben. Die Planungen inklusive Antragstellung und Baubegleitung organsierte der Kreis Herford mit Unterstützung der Biologischen Station Ravensberg, die das Gebiet seit nunmehr 30 Jahren fachlich betreut. Die Gesamtkosten betragen etwa 20.000,- €. Unter der Regie des Herforder Architekten Frank Büsing haben die Firmen Wilmsmeier Erd- und Tiefbau GmbH und Berkemeier Bautischlerei und Zimmerei (beide aus Bad Salzuflen) in beeindruckender Schnelligkeit einen sehr komfortablen Beobachtungstand errichtet. Vom Blutwiesenweg kann man die Hütte ebenerdig betreten, auch Rollstuhlfahrer können an die Wand mit eingebauten Ausgucklöchern heranfahren und beobachten. Heute wurde diese Hütte eingeweiht.
QR Code
Viele Vogelbeobachter:innen nutzen für die Dokumentation ihrer Beobachtungen die App NaturaList der Internetplattform Ornitho.de. Seit Anlage der Fläche wurden in sechs Jahren über 2.200 Beobachtungen eingetragen! Für Besucher, die diese App nicht auf ihrem Smartphone nutzen, gibt es ab dem Frühsommer eine Informationstafel mit QR-Code, um zu diesen Beobachtungen zu gelangen. Schnell eingescannt zeigt der Link an, welche Vogelarten in den letzten 15 Tagen um die Hütte herum gemeldet wurden.
Das Gebiet
Die Blutwiese selbst ist ein kleines Naturschutzgebiet mit einigen Feuchtwiesen, kleinen Waldstücken und größeren Schilfflächen. Im gesamten Gebiet stehen über 100 Kopfbäume, die in regelmäßigen Abständen von der Biologischen Station gepflegt werden. Durch den Bau der Autobahn sind etwa ¼ der ursprünglichen Fläche verloren gegangen. Es ist geplant, das NSG unter Einbeziehung dieser und anderer Ausgleichsflächen zu erweitern.
Die Naturschutz-Aktion am vergangenen Samstag im“Im Kracht“ an einem Nebengewässer des Dornmühlenbaches war ein voller Erfolg. Um die 30 Helfer sind trotz des Regenwetters gekommen, um 38 Kopfweiden zu pflegen. Neben den Leuten vom BUND und den Mitarbeitern der Biologischen Station mit ihren aktuellen Helfern im Bundesfreiwilligendienst und dem Freiwilligen ökologischen Jahr waren auch wieder einige Ehemalige der Station sowie zahlreiche junge Helfer der Waldjugend Hiddenhausen engagiert am Werk.
Am Ende der Aktion waren alle Kopfbäume fachgerecht geschneitelt und das Schnittmaterial zum späteren Abtransport aufgestapelt. Die Biostation bedankt sich noch einmal ganz herzlich bei allen fleißigen Naturschützern für ihren tatkräftigen Einsatz!
Statt Gehölze am Doberg werden Kopfweiden in Rödinghausen-Schwennigdorf geschnitten.
Bei der letzte Gemeinschaftsaktion mit dem BUND in diesem Winter sollen 38 junge und alte Kopfweiden im geschützten Landschaftsbestandteil „Böckeler Mühlenbachsieksystem“ geschneitelt werden.
Treffen ist um 9:30 Uhr an der Straße Im Kracht 26 (Hof Möhle): Anfahrts-Skizze
Wir freuen wir uns auf tatkräftige Unterstützung!
Nach der Arbeit wartet eine kleine Stärkung auf die fleißigen Naturschützer.
Das Ende des Jahres 2022 bedeutet auch das Ende des ersten bundesweiten „Bioblitz“. Während 2021 lediglich einige Städte bzw. Kreise um die längste Artenliste wetteiferten, waren im Jahr 2022 im ganzen Bundesgebiet über 400 Gebietskörperschaften am Wettbewerb beteiligt. Und es ging hoch her: Die vordersten Plätze des Podiums waren heiß umkämpft und es wurden phänomenale Artenlisten zusammengetragen!
Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster hatte zum bundesweiten Bioblitz aufgerufen und alle – sowohl Personen ohne als auch mit Vorwissen – konnten mitmachen. Das Ziel war es, in einem bestimmten Kreis oder einer kreisfreien Stadt im Laufe des Jahres so viele Tier- und Pflanzenarten wie möglich nachzuweisen.
Alle Informationen konnten einfach per Smartphone-Kamera und App eingesammelt und gespeichert werden. Praktischerweise hilft die kostenfreie App ObsIdentify direkt bei der Bestimmung (www.observation.org). Die künstliche Intelligenz der App erkennt unzählige heimische Arten anhand der Fotos – Pilze, Pflanzen, Schmetterlinge, Wanzen, Libellen und viele andere mehr. Die gemeldeten Daten werden durch Fachleute überprüft, sodass ein wertvoller Datensatz entsteht, der wissenschaftlichen Ansprüchen genügt und dem Naturschutz zur Verfügung gestellt wird.
Im gesamten Jahr 2022 sind beeindruckende Zahlen zusammengekommen. Insgesamt haben mehr als 20.000 Melder:innen in ganz Deutschland mehr als zwei Millionen Beobachtungen gemeldet! Der Kreis Herford war phasenweise sogar bundesweit auf Platz 1 der Rangliste und steht am Ende des Wettbewerbs sogar auf dem Treppchen! Die letzten Wochen des Wettbewerbs waren von einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Aachen geprägt. Letztendlich konnten insgesamt im Kreis Herford sagenhafte 3.575 Arten nachgewiesen werden!
Ein großer Dank geht an alle 281 engagierten Naturbegeisterten, die im Kreis Herford über 30.000 Meldungen veröffentlicht haben und zu dieser beeindruckenden Artenliste beigetragen haben.
Unter den vielen gemeldeten Arten verstecken sich einige Besonderheiten, die im Rahmen des Bioblitzes im Kreis Herford entdeckt wurden. Dazu zählt die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana), die im letzten Jahr auch in einigen Medien für Aufmerksamkeit sorgte. Die Auswirkungen des Klimawandels sorgen bei einigen Arten für Arealverschiebungen. So konnte sich die ursprünglich vor allem im Mittelmeerraum beheimatete Spinne durch die globale Erwärmung auch in Deutschland ausbreiten. Die Meldungen auf observation.org zeigen diese Entwicklung recht deutlich (siehe Karten 2016-2022). Der erste Nachweis für diese Art im Kreis Herford gelang am 16. März und gehört damit zu den nördlichsten Nachweisen der Spinne im Jahr 2022.
Eine weitere Sensation war der Nachweis des Krähenfuß-Wegerichs (Plantago coronopus). Eine unscheinbare, kleine Pflanze, deren Schwerpunkt der Verbreitung hauptsächlich in Küstennähe liegt. Dort ist sie häufig auf Salzwiesen oder an ähnlich salzigen Standorten zu finden. Deutlich seltener ist die Art im Binnenland zu entdecken. Erst 2019 gelang der erste Nachweis für den Kreis Herford. Im Rahmen des BioBlitzes konnte die Art nun erneut entdeckt werden!
Kurz vor Ende des Wettbewerbs gelang noch ein brillanter Erstnachweis für den Kreis Herford: der Blaue Rindenpilz (Terana caerulea). Er ist durch seine violett- bis fast dunkelblaue Farbgebung zwar auffällig, gilt in Deutschland aber als äußerst selten. Da er zu den Saprobionten, also zu den Holzzersetzern, zählt, benötigt er große Ansammlungen von Totholz, die in den modernen Wirtschaftswäldern leider oftmals selten geworden sind. Insgesamt gab es von dieser Art nur fünf Nachweise im letzten Jahr in ganz Nordrhein-Westfalen und einen davon im Kreis Herford!
Und: Nach dem Bioblitz ist vor dem Bioblitz – Anfang des Jahres 2023 haben sich in kurzer Zeit bereits wieder viele Melder:innen auf den Weg gemacht und die App wird weiter rege eingesetzt.
Das Asbeke-Kinzbachtal ist ein typisches, stark verzweigtes Ravensberger Siektal mit seinen relativ naturnahen Fließgewässern und den Grünlandgesellschaften im Talgrund. Es bietet auch Spuren vergangener Jahrhunderte. Die alte Badeanstalt am Kinzbach, die Wassermühle am Heier Mühlenbach, der Pierkamp aus dem 30-jährigen Krieg – oder wissen Sie was ein „Freistuhl“ war? Der Jöllenbecker Weg stellte früher die Verbindung vom Münsterland in den Norden dar. Ein Landschaftsteil, vor den Toren der Stadt Herford gelegen, und doch wenigen Bürgern bekannt.
Das Hücker Moor, entstanden aus einer alten Torfabgrabung, ist das größte Stillgewässer des Kreises Herford. Es stellt somit einen einzigartigen Biotoptyp dar und hat zudem eine wichtige Erholungsfunktion. Neben Wissenswertem über das Hücker Moor erfahren Sie auf diesem Spaziergang viel über Hecken- und Fließgewässerbiotope, sowie geschichtliches über einen Sattelmeierhof und einen Gedenkstein, die auf dem Weg liegen. Dieser Spaziergang ist körperlich nicht besonders anspruchsvoll.
In diesem Jahr besteht das Stift Quernheim 875 Jahre. Schon der Name „Stift Quernheim“ lässt die lange Geschichte dieses Ortsteils von Kirchlengern erahnen. Klosterhofstraße, Stiftsfeld oder Klosterbauerschaft, diese heute noch geläufigen Namen sind Erben der langen Geschichte des Klosters und späteren Damenstifts in „Stift Quernheim“, von denen die Stiftskirche und das Herrenhaus noch erhalten sind. 1147 stellte die Familie von Quernheim Land und Meierhöfe zur Gründung eines Klosters zur Verfügung. Ab der Mitte des 14. lebten im Stift Quernheim Damen des niederen westfälischen Adels bis zu seiner Auflösung durch Jerome, König von Westfalen, im Jahr 1810. Große Acker- und Grünlandschläge sowie verstreut liegende Höfe zeugen von den alten Meierhöfen.
Das Quernheimer Hügelland mit seinen Fließgewässern, stellvertretend seien der Kämper-, der Räuden- und der Rehmerloh-Mennighüffer-Mühlenbach genannt, und seiner abwechslungsreichen Morphologie, verbunden mit der Jahrhunderte alten Bewirtschaftung durch den Menschen haben ein vielfältiges Mosaik an Lebensräumen entstehen lassen. Auf historischen Wegen im weitgehend unbekannten nördlichen Teil des Kreises Herford zu wandern, wird also auf jeden Fall interessant, denn es gibt nicht nur viel zu sehen, sondern auch viel darüber zu erzählen.
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des 12. Geschichtsfestes des Kreises Herford statt, das anlässlich des besonderen Jubiläums rund um die Stiftskirche, das Herrenhaus, das Gemeindehaus bis zur Postwiese mit einem großen Festzelt und Bühnenprogramm stattfindet.
Gemeinschaftsaktion der Biologischen Station Ravensberg mit dem BUND Herford unterstützt vom SPD-Gemeindeverband Hiddenhausen, der Waldjugend und der Gemeinde Hiddenhausen
Am vergangenen Wochenende war an der Unteren Wiesenstr. in Hiddenhausen einiges los. Pünktlich um 9.30 Uhr kamen, trotz angekündigtem Dauerregen, zahlreiche Helfer, um die Biologische Station Ravensberg bei einer Gehölzschnittaktion zu unterstützen.
Diese Termine finden in enger Zusammenarbeit mit dem BUND und der Waldjugend regelmäßig statt, an diesem Samstag wurden sie aber zusätzlich noch vom SPD-Gemeindeverband Hiddenhausen und der Gemeinde Hiddenhausen unterstützt. Insgesamt waren um die 40 Helfer anwesend, die mit Astkneifern und Handsägen angerückt sind.
Ziel war es, eine Hecke und angrenzende Gehölze zurückzuschneiden. Als Offenland-Gebiet ist das Füllenbruch ein wichtiger Lebensraum für Kiebitze und Rohrweihen. Zur Besucherlenkung und als Betretungsschutz haben die Gemeinde Hiddenhausen, der Kreis Herford, die SPD Hiddenhausen und die Biologische Station Ravensberg vor über 15 Jahren diese Hecke aus Weißdorn und Weiden entlang der Stöckerwiese in Sundern gepflanzt. Für die SPD war es selbstverständlich, bei dieser Aktion zu unterstützen, es sei ja schließlich ihr „Kind“. Die Hecke hat sich im Laufe der Zeit sehr gut entwickelt und wurde bei der Aktion eingekürzt, um keine Barriere für die schützenswerten Arten zu sein. Aus dem gleichen Grund wurden kleinere Gehölze am Düsedieksbach entfernt. Nach gut einer Stunde setzte der angekündigte Regen ein, die Helfer dachten aber nicht ans aufhören. Erst gegen 12 Uhr wurden die bereitstehenden Brötchen und Kuchen dankend angenommen- Pavillons standen als Regenschutz bereit.
Die Veranstalter bedanken sich bei allen Helfern, die in kürzester Zeit für „Licht“ im Füllenbruch gesorgt haben. Das war eine klasse Gemeinschaftsaktion, die ihren Abschluss darin findet, dass der Bauhof der Gemeinde in den nächsten Tagen das geschnittene Astwerk abfährt. Auch dafür ein großes Dankeschön.
Wie jedes Jahr bietet die Biologische Station Ravensberg auch 2023 eine Obstbaumverteilaktion an. Interessierte können bis zum 30.09.23 ihre Bestellung abgeben. Das Bestellformular gibt es auf der Homepage bshf.de unter Projekte ->Obstwiesen.
Ziel ist die Verbreitung regionaler und historischer Obstsorten.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an brennemann@bshf.de oder 05223-1837769.
Leitung:
Anna Brennemann
Treffpunkt:
Am Herrenhaus 27, Kirchlengern (Stift Quernheim, an der Kirche)
Im Herbst versammeln sich zehntausende Kraniche in der Diepholzer Moorniederung. Der abendliche Einflug zu den Rastplätzen ist ein unbeschreibliches Naturschauspiel. Mit der Bahn geht es zunächst nach Leese-Stolzenau und von dort durch die Weserniederung zum Uchter Moor, um in der Dämmerung die einfliegenden Kraniche zu beobachten. Von dort geht es weiter mit dem Rad nach Rahden und ab da mit der Bahn zurück. Die Tour ist ca. 50 km lang. Die Teilnehmerzahl ist auf 9 begrenzt.
Mit ein wenig Glück empfängt uns der Uhu – der König der Nacht – mit seinen unheimlichen und dunklen Rufen in seinem Revier. Während der Herbstbalz werden wir, in einer Kleingruppe, der größten Eulenart lauschen. Vielleicht können wir dabei auch Männchen und Weibchen abwechselnd hören. Möglicherweise lässt sich der Nachtgreif auch noch sehen! Begrenzte Teilnehmerzahl. Bei Regen fällt das Uhu-Verhör aus.
Fledermäuse sind heimlich, still und nachtaktiv, deshalb weiß man wenig über diese faszinierenden Tiere. Sie leben in Baumhöhlen, aber auch in Gebäuden mit geeigneten Quartieren, z. B. Dachböden. Auch in Herford gibt es verschiedene Arten von Fledermäusen. Wer ihre Flugkünste beobachten und viel über ihre Lebensweise erfahren möchte, ist bei dieser Exkursion genau richtig.
Leitung
Martin Starrach
Treffpunkt
Werreufer unterhalb der Brücke Hansastraße in Herford (an Herfords Sandstrand)
Dauer
19.45 bis ca. 22.00 Uhr
Teilnahmegebühr
5 € Spende erwünscht
Anmeldung
bis 28.08. unter 0174-4948521 oder bund.herford@bund.net
Im Wald spielen, sich ausprobieren, die Natur einmal anders entdecken, toben, spüren und entspannen – bei der Naturerlebnisführung für Familien mit Kindern von 6 bis 11 Jahren ist für jeden etwas dabei.
Vom Treffpunkt aus fahren wir in Richtung Löhne durch das Werretal, vorbei am Spatzenberg, ab Löhne durch die Werreauen, auf dem Else-Werre-Radweg nach Kirchlengern und von dort nach Herford zurück. Die Tour führt durch eine reizvolle und schützenswerte Auenlandschaft mit schönen Ausblicken ins weite Land. Mit etwas Glück können wir am Spatzenberg dem Gesang der Nachtigall lauschen. Eine Einkehr in Kirchlengern ist vorgesehen.
Leitung
Doris Eichholz
Treffpunkt
Parkplatz am Stadttheater Herford
Dauer
15.00 bis ca. 19.00 Uhr
Teilnahmegebühr
5€ Spende erwünscht
Anmeldung
bis 20.06. unter 0521-54392688 oder bund.herford@bund.net
Das Naturschutzgebiet Füllenbruch liegt zentral zwischen Hiddenhausen und Herford. Allein dadurch ist es Naturschutzgebiet und Naherholungsgebiet zugleich. Es besteht aus artenreichen Feuchtwiesen, kleinen Waldgebieten, Röhrichtbeständen, Hochstauden und Teichen, die nach der Rodung des ursprünglichen Bruchwalds im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind. Seit 1996 steht das Gebiet auf einer Fläche von 138 ha unter Naturschutz. Mitte Juni ist die Heuernte auf den Grünlandflächen in vollem Gange. Bei der Exkursion lernen die Teilnehmer das Gebiet mit seinen Besonderheiten besser kennen und erfahren nebenbei auch wissenswertes zur Flora.
Vom Ewigen Frieden über Schwarzenmoor und Spatzenberg bis zum Eimterbäumerhof
Vom „Ewigen Frieden“ zum alten Schießplatz, vorbei an Naturschutzgebieten und der kleinen Thomaskirche schlängelt sich die Route mit herrlichen Ausblicken über Berg und Tal. Nach dem Durchradeln der weiten Werre-Aue führt der Weg zurück zum größten Herforder Friedhof. Weitere Informationen unter www.fahr-im-kreis.de.
Leitung:
Thomas Wehrenberg
Treffpunkt:
Parkplatz vor dem Westeingang des Herforder Friedhofs „Ewiger Frieden“ an der Eimterstraße (Höhe Kreuzung Bodelschwinghstraße)
Dauer:
14.00 bis 17.00 Uhr
Teilnahmegebühr:
Spende erwünscht
Anmeldung:
bis 16.06. bei der Biologischen Station info@bshf.de oder (05223)78250
Auf dieser Exkursion werden den Teilnehmern die Pflanzen am Wegrand nähergebracht. Welche Arten sind heilsam, welche giftig? Welche Pflanzen sind geschützt? Wer sich noch nicht auskennt oder sein Wissen etwas auffrischen möchte, kann auf dieser Exkursion Bestimmungsmerkmale, Pflanzenfamilien, Standortansprüche, Inhaltsstoffe, Heilwirkungen und andere Besonderheiten kennenlernen.
Leitung
Dorothee Starrach
Treffpunkt
Parkplatz Hausheider Str./ Am Freistuhl, Herford, Stadtteil Diebrock
Dauer
16.00 bis ca. 18.00 Uhr
Teilnahmegebühr
5 € Spende erwünscht
Anmeldung
bis 23.05. unter (05221) 349553 oder bund.herford@bund.net
Mit der Bahn geht es bis Lemförde. Von dort aus erkunden wir mit dem Rad die Vogelwelt rund um den Dümmer und das Ochsenmoor. Die Teilnehmerzahl ist auf 9 begrenzt.
Leitung
Bernd Meier
Treffpunkt
Bahnhof Herford (Zustiegsmöglichkeit in Kirchlengern/ Bünde)
Neben dem alten Wasserschloss Ulenburg liegt der dazugehörende Wald.
Alte Rotbuchen, dichter Fichtenforst, feuchte Sieke und ein verwunschenes Erbbegräbnis lassen sich in einem schönen Rundweg erwandern. Hohltaube, Kleinspecht und andere typische Waldvögel können gehört oder gesehen werden.
Fledermäuse sind mit ihren faszinierenden Eigenschaften ein guter Grund, abends noch einmal das Haus zu verlassen und in die Welt der nächtlichen Jäger einzutauchen. Während der Exkursion bekommen die Teilnehmer die Möglichkeit, eine Fledermaus (Pflegling) hautnah zu erleben und die Tiere mit Batdetektor bei der Jagd zu verfolgen. Die Teilnehmerzahl ist auf 18 Personen begrenzt. Festes Schuhwerk wird empfohlen.
Auf dieser Exkursion werden den Teilnehmern die Pflanzen am Wegrand nähergebracht. Welche Arten sind heilsam, welche giftig? Welche Pflanzen sind geschützt? Wer sich noch nicht auskennt oder sein Wissen etwas auffrischen möchte, kann auf dieser Exkursion Bestimmungsmerkmale, Pflanzenfamilien, Standortansprüche, Inhaltstoffe, Heilwirkungen und andere Besonderheiten kennenlernen.
Das Hücker Moor hat eine sehr lange Geschichte, die weiter als hunderttausend Jahre zurückreicht. In seiner heutigen Form ist es erst in den vergangenen 220 Jahren durch den Abbau von Brenntorf entstanden, also Menschenwerk. Vergangenheit und Gegenwart sowie die Besonderheiten der artenreichen Vogelwelt werden vorgestellt.
Das Foto zum Jahresende 2022 entstand anlässlich eines Besuches bei unserer Nachbarstation – und zwar in Niedersachsen am Alfsee bei Osnabrück. Ein schöner Ausflug mit einem herzlichen Empfang und viel Informationen über die Arbeit der Kolleg:innen von der Biologischen Station Haseniederung e.V. Mit ihnen werden wir ab Sommer 2023 im bundesweiten Fischotterprojekt der DUH zusammenarbeiten, das kurz vor der Realisierung steht.
Der Ausflug hatte zudem zwei Anlässe: zum einen haben wir abends unsere Weihnachtsfeier in einer kleine Dorfgaststätte in Alfhausen begangen – und zum anderen haben wir offiziell Abschied genommen von unserer Kollegin Gabriele Potabgy, die Ende diesen Jahres in den Ruhestand geht. 29 gemeinsame Jahre sind ein sehr langer, gemeinsamer Lebensabschnitt – vielen Dank, liebe Gabriele, für dein starkes, fortwährendes Engagement für Reptilien, Säugetiere, Heuschrecken und Libellen und natürlich besonders für deine „Fröschis“!
Glücklicherweise haben wir eine neue Kollegin als Nachfolgerin gefunden: Jennifer Heermann aus Bünde. Sie ist keine Unbekannte, weil sie schon vor 10 Jahren bei uns ein Praktikum absolviert hat sowie immer den Kontakt zur Station hielt. Wir sind froh, liebe Jennifer, dass Du dich für uns entschieden hast und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!
Im fast schon vergangenen Jahr haben wir versucht, die Corona-Lücke in der Öffentlichkeitsarbeit ein Stück aufzufüllen. Gemeinsam mit dem BUND haben wir 28 Veranstaltungen angeboten. Vom Team der Station wurden davon 13 verantwortet; dazu kamen 12 weitere, nicht im Programm aufgeführte Termine, wie Vorträge, u.a. auf Tagungen, vor lokalen Vereinen, in Ausschüssen oder eine Radtour gemeinsam mit einem Jugendzentrum. An zwei Großveranstaltungen waren wir mit einem Stand engagiert dabei („Tag des Hofes“ und „Apfeltag Obsthof Otte“). Mit der Landwirtschaftsschule haben wir an zwei Unterrichtstagen unsere Kooperation zum Thema „Biodiversität auf dem Acker“ erfolgreich fortgeführt.
Ein Schwerpunkt unserer „Bildungsarbeit“ war die aktive Teilnahme an dem bundesweiten Bioblitz der Arten-Melde-Plattform www.Observation.org. Mit drei Presseterminen und vielen Meldungen hat die Station als Mitveranstalter einen Grundstein für den Erfolg gelegt: der Kreis Herford konnte lange sogar Platz eins halten – bei hunderten teilnehmenden Städten und Kreisen. Kurz vor Weihnachten scheint uns ein Podiumsplatz sicher, Bronze sollte drin sein. 281 ehrenamtliche Beobachter:innen im Kreisgebiet haben bis jetzt 3.550 Arten gesichtet und per App eingegeben, eine sensationell hohe Zahl! Treibende Kraft ist Eckhard Möller aus Herford, der allein 1.741 Arten beigesteuert hat (unsere Kollegin Anna Brennemann hat mit 923 ebenfalls eine sehr gute Zahl geschafft!).
Ein zweiter Vogelbericht für den Kreis Herford wurde fertig gestellt, auch von ihm finanziell unterstützt. Nachdem wir in 2021 eine (fast) neue Brutvogelart feststellen konnten (Löffelente) sind es für 2022 sogar zwei: Knäkente und Silbermöwe. Apropos Veröffentlichungen: Aus den Daten und Beobachtungen speisen wir unsere Beiträge im „HF“ – dem viermal im Jahr erscheinenden Magazin des Kreisheimatvereins, das der Neuen Westfälischen beigelegt wird. Fünf Beiträge konnten wir zum Bereich Natur und Landschaft beisteuern und der Fischotter schaffte es auf die erste Seite. Im Vereinsbericht des Naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld und Umgegend haben wir zwei Artikel veröffentlicht: über den Wald im Kreis Herford (Auswertung aus 10 Jahren Erfassung des gesamte Waldes im Kreisgebiet) und über 25 Jahre Vertragsnaturschutz im NSG Füllenbruch.
In den Schutzgebieten waren wir unvermindert aktiv, unterstützt von unseren ehrenamtlichen Mithelfern und den insgesamt neun (!) Freiwilligen in diesem Jahr. Die Mahd und Nachpflege der Grünlandflächen stand unter zwei unguten Vorzeichen: zu viel Regen zur falschen Zeit und dann letztendlich doch viel zu wenig Niederschlag. Immerhin konnten dadurch einige Flächen sehr gut befahren und sauber gemäht werden. Das Foto zeigt einen Blick in das NSG Eiberg, in dem wir uns vor allem mit Gehölzschnitt für den Schutz der kleinen, aber feinen Wacholderheide einsetzen.
Die Pflege und Neupflanzung der Streuobstwiesen schreitet zügig voran. 2022 kamen 12 weitere Wiesen mit 224 Bäumen dazu. Wir sind auf einem guten Weg, den negativen Trend beim Bestand dieses wertvollen Lebensraumes für den Kreis Herford nachhaltig umzudrehen.
Last but not least: Sechs Radfahrer:innen im Team, unterstützt durch zwei neue „Job-Fahrräder“, die das Rad auf dem Weg zur Arbeit nutzen, das ist kein schlechter Anfang für weniger CO2-Ausstoß!
Vorstand, Aufsichtsrat, die Mitgliedschaft und das Team der Biologischen Station Ravensberg im Kreis Herford wünschen von ganzem Herzen eine erholsame Zeit über die Festtage, einen guten Rutsch und viel Erfolg, Glück, Freude und Gesundheit im Jahr 2023!
Mit der Bahn geht es zunächst nach Greven. Von dort radeln wir entlang der Ems mit einem Abstecher durch das Europareservat Rieselfelder Münster zur Beobachtung von seltenen Limikolen und Watvögeln bis nach Münster oder Warendorf (je nachdem wie die Laune der Teilnehmer*innen ist). Von dort geht es dann mit der Bahn wieder zurück. Die Tour ist ca. 40 km lang. Die Teilnehmeranzahl ist auf 9 begrenzt.